Essener Stadtteile. . Viele Leser und Facebook-Fans sind unserem Aufruf gefolgt und haben Liebeserklärungen geschrieben, darunter eine Ode an Eiberg.

Der Valentinstag ist der Tag der Verliebten – dass viele Essener ihr Herz an ihre Stadtteile verloren haben, beweisen zahlreiche Zuschriften an unsere Redaktion und Kommentare auf unserer Facebook-Seite. Einige unserer Leser leben seit ihrer Geburt in ihrem Viertel, andere entdeckten erst später Essen als ihre heimliche Liebe. Wir bedanken uns an dieser Stelle für herzerwärmende Sätze, Gedichte und Erklärungen, die wir nachstehend in Auszügen veröffentlichen.

Und mittendrin Kaiser Wilhelm

„Ich liebe mein Kettwig an der Ruhr, gebettet noch in viel Natur. Kettwig hat vielen viel zu zeigen, ein Perlchen in dem Stadtteilreigen. Viele Fachwerkhäuschen, alte Stiegen, die hübsch begrünt sich um sie biegen. Inmitten Kaiser Wilhelm wacht. Nun sprudelt’s wieder Tag und Nacht. Auch Kunst gibt es in unserem Ort, Skulpturen sieht man hier und dort. Drum’ sag ich: Horch der Gartenstadt, die wirklich viel zu bieten hat.“ Elke Zieck, Kettwig

Schöner Ludwig-Kessing-Park

„Überruhr – ich liebe meinen Stadtteil. Hier bin ich aufgewachsen und habe immer hier gewohnt. Nahe der Ruhr, mit dem schönen Ludwig-Kessing-Park, im Grünen und doch zentral – was will ich mehr von einem Stadtteil?!“ Beate Klingebiel, via Facebook

Hier will man alt werden

Haarzopf oh du mein Haarzopf, hier verbracht ich die Kindheit, hier will ich alt werden. So ländlich schön am Stadtrand gelegen mit kurzem Fußmarsche ist man abseits von der Hektik der Stadt im Walde. Durch den selbigen ist auch die Gruga nicht weit. Rundherrum ein Stadtteil mit ländlichem Charme und doch so zentral, dass man überall hinkommt.“ Axel Schröter, via Facebook

Ein Schuhbaum voller Stolz

Dem Schuhbaum im Gervinuspark widmet sich eines der Gedichte.
Dem Schuhbaum im Gervinuspark widmet sich eines der Gedichte. © WAZ FotoPool

„Frohnhausens einziger Schuhbaum reckt sich stolz. Er meint, er wär’ aus ganz besonderem Holz. Es sind zwar nur alte Latschen, die dort hängen. Doch man kann im Vorbeigehen ein Schmunzeln nicht verdrängen. Doch dann zu Pfingsten mit all seiner Macht, hat ein Sturm über Essen viel Unheil gebracht. Der tapfere Schuhbaum hat’s zum Glück überstanden. Nun ist er zerrupft, aber stolz wie nie. Er ging nicht in die Knie.“ Gisela Schleppe, Frohnhausen

Alle waren sofort verliebt

Fährt man im Sommer mit dem Fahrrad den Brausewindhang runter, so wird der Blick frei auf die weiten Felder und Pferdekoppeln des Naturschutzgebietes Winkhauser Tal. Hier, an einer der höchsten Stellen Essens, sieht man am Horizont die Skyline der Innenstadt. Weit weg vom Lärm der Großstadt steht man am Ende der Straße vor einem riesiges Kornfeld und im Hintergrund sieht man die großen, alten, unter Naturschutz stehenden Buchen. Als unsere Familie 1964 in den Stadtteil Schönebeck zog, waren wir alle sofort verliebt in dieses schöne Schönebeck, an der Grenze zu Mülheim. Nicht umsonst heißt es in dem Lied, dass sich die Schönebecker zu Eigen gemacht haben: Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus; da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus. Norbert Schlegel, Schönebeck

„Meine Heimat, meine Liebe“

Bergerhausen: Hier bin ich vor 30 Jahren geboren und hier werde ich bleiben, bis ich sterbe! Meine Heimat, meine Liebe! Meine Kinder sind in den gleichen Kindergarten gegangen wie ich und gehen nun auch in die gleiche Schule, teilweise mit gleichen Erziehern und Lehrern. Schöner geht es nicht! Tina Pawlitschko, via Facebook

Der schönste Fleck

„Der schönste Fleck im deutschen Eck ist Borbeck an der Köttelbeck.“ Gregor Ente Lippens, via Facebook

Mutter Natur hat das Sagen

Ich lebe in Schuir, weit am Rande der Stadt, wo Mutter Natur noch das Sagen hat. Hier leben in Frieden Mensch und Tier. Des einen Zuhaus’ ist des andern Revier. Hier fühlst du den Rhythmus der Jahreszeiten, die dich in farbigem Wechsel begleiten. Ob Sonne, ob Regen, ob Schnee oder Wind, sie alle ein Teil unseres Alltags sind. Die Nachbarschaft gilt noch bei uns auf dem Land. Man schätzt sich, man hilft, reicht einander die Hand. Ich lebe in Schuir, und ich lebe hier gern, so nahe der Stadt und doch auch so fern. Inge Thoma, Schuir

Autogramme am Arosa-Hotel

Rüttenscheid... meine Heimat. Ich habe dort meine Kindheit in den Sechzigern und meine Jugend verbracht. Wir sind Rollschuhe gefahren, als es noch die Gerwidaschule gab. Kein Hotel Arosa, sondern zwei Kinos und Krupp, der Supermarkt auf der Rüttenscheider. An der Ecke Hedwig-/Alfredstraße war ein Tante-Emma-Laden. Die unmittelbare Nähe zur Grugahalle war toll, viele Konzerte haben wir später erlebt. Viele Stars sind damals im Hotel Arosa abgestiegen und gaben uns Autogramme. In der Reformationskirche wurden wir von Pfarrer Peter konfirmiert. Die Lage von Rüttenscheid ist einmalig, die Nähe zum See und zur Stadt. Seit Jahren hat es mich nun nach Hessen verschlagen. Allerdings kehre ich jedes Jahr für ein paar Tage zurück. Nach Rüttenscheid natürlich. Annette Thomas, via Facebook

Bunter Platz zum Wohlfühlen

Wenn ich ne Runde dreh’ um den Niederfeldsee, oder beim Radfahren auf der Rheinbahn, fühle ich mich froh, wie nirgends anderswo. Hier kenn ich mich aus, hier bin ich Zuhaus. Denn hier, mitten im Revier, in Altendorf da ist mein Quartier. Hier geht es rund, hier ist es bunt und auch die vielen Nationen, die in Altendorf wohnen, fühl’n sich wohl und glücklich hier. Michael Lach, Altendorf

„Mein Magnet“

Bredeney ist mein Magnet, egal, wohin die Lebensreise geht. Von Zeit zu Zeit in Freisenbruch, Frohnhausen und Borbeck gelebt, aber nur in Bredeney mein Herz erbebt. Ihr sollt wissen, dass in Bredeney meine Liebe erschwebt. Immer zu Besuch gewesen, die Nachbarn stets die gleichen und nettesten Wesen. Zusammenhalt wird groß geschrieben, deshalb werde ich meine Wiege immer lieben! Falco Blitz, via Facebook

Ode an Eiberg

Oh Eiberg, du deines Seins beraubtes, doch unvergessenes Stück Erde, bist das Band zwischen Rheinland und Westfalen, bindest Tradition mit Moderne, verbindest Menschen, bist alte und auch neue Heimat vieler. Mario J. Schlich

Vollendete Einheit

Wen Gott liebt, den lässt er in Werden wohnen. Schließlich schickte er einen seiner hohen Diener, den Heiligen Ludgerus, hierher, um die Abtei und Stadt zu gründen, auf einer hochwasserfreien Zone. Als Gott die Welt schuf, nahm er sich besonders viel Zeit, um an den Hängen dieser Gegend zu feilen. Er schuf ein Tal, das ein Fluss durchfließt, der einer ganzen Region seinen Namen gegeben hat: die Ruhr. Werden ist die vollendete Einheit von Natur und Kultur (Folkwang). Und hat die Nähe zu Essens höchstem Punkt in Heidhausen. Harald Gedenk, Werden

Grüne Ruheoase

Bergerhausen – eine vorzügliche Mischung aus eine grünen Ruheoase und einer pulsierenden Großstadt. Die romantischen Wege im Siepental in perfekter Synapsis mit der Geräuschkulisse kommend wie ein Meeresrauschen von der Ruhrallee. Das ist unser Bergerhausen. Saskya Hofmann, via Facebook

Ort des Familienglücks

Altenessen ist mein Ort. Dort haben wir uns vor über 40 Jahren das Ja-Wort gegeben, unsere beiden Kinder geboren und wurden dann in einem Jahr von jedem Kind Oma und Opa. Sieglinde Westerhoff, via Facebook

So lieblich wie in Bullerbü

Fischlaken bietet viele Spazierwege, hier nahe des Kutels.
Fischlaken bietet viele Spazierwege, hier nahe des Kutels. © WAZ FotoPool

Fischlaken. Hab‘ dich eher spät entdeckt als früh. So lieblich wie in Bullerbü lebt man auf Essens schönstem Fleck: Mein Fischlaken – hier zieh‘ ich nie weg! Läden, Schulen, Kindergarten alles darf man hier erwarten, alles schafft man hier zu Fuß, zur Not fährt man mal mit dem Bus. Ein schöner Ort für Jung und Alt mit Feldern, Wiesen, See und Wald. So üppig mit Natur verziert: Du bist mein Maiglöckchen – und zwar kariert. Regine Eichner, Frintrop