Dorsten. "Lebenslustig, super liebes Wesen", so schildern Mitarbeiterinnen des Dorstener Frauenhauses die am 16. Dezember in der Fußgängerzone ermordete Fatma N. - und sie schildern die Furcht der 27-Jährigen vor ihrem Ehemann.
Angst hatte die aus Essen stammende Fatma N. (27) vor ihrem Ehemann, der sie am 16. Dezember im vorweihnachtlichen Einkaufstrubel in der Fußgängerzone erstach. Das berichten Mitarbeiterinnen des Dorstener Frauenhauses, in das sich die zuletzt in Wattenscheid lebende Frau mit ihren beiden Kindern gerettet hatte. Von aggressiven Drohungen und Belästigungen durch den Angeklagten Mehmet N. (29) erzählen sie am Mittwoch vor dem Essener Schwurgericht.
Die Mitarbeiterinnen zeichnen ein positives Bild der Getöteten. „Sie war ein super liebes Wesen”, sagt eine 41-Jährige. Auch die Kinder seien „super” erzogen. Dass die Wohnung in Wattenscheid verwahrlost aussah, wie ihr Mann später bei der Polizei klagte, habe sie mit Angst vor ihrem Ehemann erklärt. Sie habe sich Anfang 2008 von ihm getrennt, doch er habe sich Zugang verschafft. Auf einmal habe er nachts neben ihrem Bett gestanden. „Sei froh”, habe er gedroht, „dass deine Kinder neben dir liegen. Sonst würde ich dir die Kehle durchschneiden.” Danach sei sie nur noch kurz in die Wohnung gegangen, habe sich nicht mehr um sie gekümmert.
"Mega eifersüchtiger" Ehemann
Der Mann sei „mega eifersüchtig”, habe Fatma auch erzählt, sagt die Mitarbeiterin. Anschaulich umreißt sie die Getötete: „Ein lebenslustiger Flummi, sie hatte Spaß am Leben.” Eine 33-jährige Mitarbeiterin des Frauenhauses berichtet, Fatma habe sich vom Islam weg bewegt und Schweinefleisch gegessen.
Achtjähriger sah den Tod der Mutter
Und dann wird an den Achtjährigen erinnert, der den Tod seiner Mutter mitansehen musste. Im Krankenwagen habe er danach gesagt, er hoffe, dass der Papa in den Himmel komme. „Denn wenn er in der Hölle ist, kann ich ihn nicht packen, da komme ich ja nicht hinein.” -ette
