Borbeck. . Auf der 1. Integrationskonferenz im Stadtbezirk IV nahmen über 130 Profis und Ehrenamtliche teil. Neues Kompetenzteam nimmt die Arbeit auf.

Der nahezu gefüllte Saal des „Kreuzer“, des Interkulturellen Zentrums in Bochold, ließ am Mittwochabend keinen Zweifel: Die 1. Integrationskonferenz im Stadtbezirk IV kam wie gerufen. Etwa 130 Frauen und Männer, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich um Flüchtlinge und andere Menschen mit Migrationshintergrund kümmern, waren der Einladung der Stadt gefolgt. Jeder Teilnehmer stellte sich und sein Tätigkeitsfeld kurz vor. Sie arbeiten z. B. an den Runden Tischen, in den Schulen und dem Offenen Ganztag, in den Kindertagesstätten, beim Sportbund oder den freien Jugendeinrichtungen. Moderatorin Christine Kostrzewa, eine freiberufliche Journalistin, war beeindruckt von dieser „geballten Erfahrung und Kompetenz im Stadtteil“.

2200 geflüchtete Personen im Stadtbezirk

Diese ist allerdings auch vonnöten angesichts von mehr als 2200 geflüchteten Personen im Stadtbezirk (11,3 Prozent aller Flüchtlinge in Essen), von denen noch 126 im letzten verbliebenen Übergangswohnheim in der Cathostraße wohnen. Besonders betroffen ist der Stadtteil Bochold mit 903 geflüchteten Menschen (Stand 30. Juni 2017). Dass in Bedingrade nur 52 Flüchtlinge leben und deshalb noch Aufnahmekapazitäten bestünden, relativierte Erika Küpper. Sie wies darauf hin, dass in ihrem Stadtteil 1200 weitere Migranten lebten, um deren Integration man sich ebenfalls kümmern sollte.

Bochold ist der „vergessene Stadtteil“, wird beklagt

Diese Aufgabe übernimmt nun professionell ein „Kompetenzteam“, das von den Jugendamtsmitarbeiterinnen Susanne Ehlers und Sandra Sadowski geleitet wird. Dazu gehören mit Melanie Gewehr, Maike Katzewski, Alice Mercurio und Bastian Pöting vier beim Diakoniewerk angestellte Sozialarbeiter. Eins ihrer Ziele ist es, auch in Bochold, dem „vergessenen Stadtteil“, wie beklagt wurde, einen Ort der Begegnung zu schaffen.

Nach der Vorstellungsrunde wurden fünf Arbeitsgruppen zu den Themen Wohnen und Leben im Stadtteil, Sport, Kultur und Freizeit, Bildung, Integration in Arbeit sowie Gesundheit gebildet. Welche Angebote es bereits gibt und welche Probleme nun dringend gelöst werde müssen, wird Thema der zweiten Konferenz im März sein.