Essen. . Der traditionsreiche Opel-Händler van Eupen zieht die Konsequenzen aus den wirtschaftlichen Problemen der jüngeren Vergangenheit. Neben Essen-Rüttenscheid wird auch Gevelsberg dicht gemacht. Die Standorte in Kray und Mülheim bleiben. 2015 peilt das Unternehmen wieder einen Gewinn an.

Der Opel-Händler van Eupen schließt Ende des Jahres zwei seiner Standorte: Wie das Unternehmen am Mittwoch auf Nachfrage bestätigte, werden die Autohäuser in Esseb-Rüttenscheid auf der Veronikastraße und in Gevelsberg im südlichen Ruhrgebiet dicht gemacht. In Essen sind rund 25 Mitarbeiter von dem Aus betroffen, in Gevelsberg 15. Für sie wurde ein Sozialplan ausgehandelt.

In den vergangenen Tagen wurden bereits die Rüttenscheider Kunden über diesen Schritt informiert. Sie werden künftig von Kray aus betreut, wo auch der Sitz der Autohandel Gebr. van Eupen GmbH ist. Neben Kray soll der Standort Mülheim-Speldorf bestehen bleiben.

Mit der Schließung von zwei seiner verbliebenen vier Standorte hofft van Eupen offenbar auf einen wirtschaftlichen Befreiungsschlag. Gerüchteweise soll der Aufsichtsrat des Gesellschafters Fahrzeug-Werke Lueg AG bereits Ende 2013 beschlossen haben, wegen hoher Verluste van Eupen zu schließen. Erst vor wenigen Tagen soll der Aufsichtsrat diese Radikallösung zugunsten der Schrumpfkur gekippt haben. Dass das Aus bereits beschlossene Sache gewesen sein soll, wollte van Eupen so nicht bestätigen.

Der Auto-Händler schaut auf eine über 140-jährige Geschichte zurück. Doch das Unternehmen litt zuletzt vor allem unter der Krise der Marke Opel. Aber Insider sprechen auch von Management-Fehlern, die in den vergangenen Jahren gemacht wurden. Unter anderem trennte man sich von der mittlerweile erfolgreichen Marke Hyundai. Eine Konstanz in der Führung des Unternehmen gab es ebenfalls nicht. In den vergangenen zehn Jahren gab es mehr als eine Hand voll Geschäftsführerwechsel.

Hohe Verluste 2012 und 2010

Wie aus den veröffentlichten Jahresabschlüssen hervorgeht, brach in den Jahren 2009 bis 2012 vor allem der Gebrauchtwagenhandel ein. Unterm Strich schrieb das Unternehmen im Jahr 2012 einen Verlust von 1,5 Millionen Euro und drei Millionen Euro im Jahr 2010. 2011 gab es einen kleinen Gewinn von 243 000 Euro. In diesem Jahr laufen die Geschäfte nach Auskunft der Geschäftsführung zwar besser, aber noch nicht befriedigend. 2015 will das Unternehmen wieder in die Gewinnzone fahren, indem nun das Kerngeschäft gebündelt wird und Kosten gespart werden.

Dass es das Haus in Rüttenscheid getroffen hat, liegt wohl auch an den guten Vermarktungschancen des Grundstückes, das Lueg gehört und zu den begehrten Lagen zählt. Nach Informationen dieser Zeitung steht das Essener Bauunternehmen Adams und Partner kurz vor dem Abschluss eines Kaufvertrags. Man muss kein großer Prophet sein, dass an dieser Stelle sicher Wohnungen gebaut werden sollen.