Bochum. . Die Tiemeyer-Gruppe wächst weiter. Auf mehr als 400 Millionen Euro wird der Umsatz des Bochumer Familienunternehmens nach der Übernahme des Volkswagen-Zentrums Duisburg wachsen. 80 Arbeitsplätze sichert die Gruppe durch diesen Schritt.

Die Tiemeyer-Gruppe übernimmt zum 1. Dezember das Volkswagen-Zentrum Duisburg. 80 Arbeitsplätze „und damit berufliche Existenzen“ seien gerettet, erklärte gestern Heinz-Dieter Tiemeyer, Vorstand und Inhaber des Bochumer Familienunternehmens.

Übernommen werden alle 33 Auszubildenden des Vorgängerunternehmens, das im Sommer Insolvenz angemeldet hatte. Dazu zählen auch die Azubis der A 2-Autowelt im Stadtteil Obermeiderich. Der Standort wurde zum 1. Oktober geschlossen. Die 35 Mitarbeiter wechselten in eine Transfergesellschaft, so Insolvenzverwalter Stefan Hahn.

Deutliches Signal des Expansionskurses

Das Engagement in Duisburg sei ein „deutliches Signal des Expansionskurses der Gruppe“, sagte Tiemeyer, betonte aber, nicht über die Region ausgreifen zu wollen: „Wir wollen in unserem Umfeld wachsen. Die Leute im Ruhrgebiet kennen wir.“ Zwischen Bochum, Herne und Duisburg sei der Unterschied so groß nicht. Die Ziele sind hochgesteckt: 600 Neuwagen und 1500 Gebrauchtfahrzeuge sollen im ersten Jahr verkauft werden, 800 neue Fahrzeuge und 2000 aus zweiter Hand sind das Ziel für die Folgejahre. 50 Millionen Euro sollen künftig am Standort Duisburg umgesetzt werden. Damit überschreite die Gruppe, die am Ende des Geschäftsjahres im August 364 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hatte, die 400-Millionen-Marke, so Gruppen-Vorstand Michael Evers. Tiemeyer ist einer der zehn größten VW-Händler in Deutschland. Der Wolfsburger Konzern habe den Einstieg in Duisburg „konstruktiv begleitet“, so der Insolvenzverwalter. Die Tiemeyer-Gruppe erhalte für den Standort Duisburg ab Dezember einen neuen Händler- und Servicevertrag.

Tiemeyer wurde 1953 von den Brüdern Heinz und Willy Tiemeyer in Werne gegründet und vertritt seit 1958 Volkswagen. 2002 übernahm Heinz-Dieter Tiemeyer die alleinige Geschäftsführung von seiner Mutter Elvira Tiemeyer. Heute ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft, aber nach wie vor im Besitz der Familien – und bleibt es auch. Heinz-Dieter Tiemeyer: „Die dritte Generation gibt’s auch schon.“