Essen. Einsatz für die Berufstaucher: Im Auftrag der Bezirksregierung soll am Donnerstag eine Granate aus der Ruhr in Essen-Steele geborgen werden. Taucher eines Vereins hatten die Granate im Sommer auf dem Grund der Ruhr entdeckt. Sperrungen und Evakuierungen soll es nach derzeitigem Stand nicht geben.
Bereits im Sommer entdeckten Taucher eine Granate auf dem Grund der Ruhr in Essen-Steele, etwa in Höhe des Schwimmvereins. Jetzt soll sie am Donnerstag geborgen werden. Das teilte die zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf mit. Weil aber der Kampfmittelbeseitigungsdienst keine eigenen Taucher hat, wurde mit dem Einsatz das Unternehmen Lutomsky aus Warburg beauftragt.
Deren Mitarbeiter sowie Berufstaucher Thomas Müller mit einem weiteren Kollegen werden am Donnerstagmorgen ins Wasser steigen. Der Plan: Granate finden und, sofern sie transportfähig ist, an Land bringen. Alles weitere, so Müller, geschieht in Absprache mit einem Zuständigen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, der über das Vorgehen entscheidet. Das gilt auch, falls die Granate etwa einen gefährlichen Zünder haben sollte und bereits unter Wasser entschärft werden muss. „Wenn wir den Fund als Munition erkannt haben, erfolgt das weitere Vorgehen in Absprache“, sagt Thomas Müller, der die Berechtigung hat, die Granate zu entschärfen oder kontrolliert zu sprengen.
Keine Absperrung oder Evakuierung nötig
Unabhängig davon, ob der Fund nun im Wasser oder an Land unschädlich gemacht werden wird, soll es nach derzeitigem Stand keine Absperrungen oder Evakuierungen geben wie etwa bei einer Weltkriegsbombe, sagt Stadtsprecher Martin Rätzke. Bomben sind nicht nur durch ihre deutlich höhere Sprengstoffmasse wesentlich gefährlicher. Nach einem Landesbeschluss müssen diese Blindgänger unverzüglich entschärft werden. Für solche Einsätze müssen regelmäßig ganze Straßenzüge in bestimmten Umkreisen geräumt werden.
Derzeit müssen die Steeler nicht mit Einschränkungen rechnen. Die genaue Uhrzeit für die Tauchaktion stehe laut Bezirksregierung noch nicht fest, sagte eine Sprecherin. Alles erfolge kurzfristig in Absprache mit dem Ordnungsamt Essen.