Essen-Steele. Essener Taucher entdecken in der Ruhr eine Art Mörsergranate, die nach der Polizei auch die Profis der Abteilung „Gefahrenabwehr und Kampfmittelbeseitigung“ der Bezirksregierung Düsseldorf auf den Plan gerufen hat. Die Granate muss geborgen werden.
Die Ruhr und ihre vielen dunklen Geheimnisse. Am Samstag entdeckten Taucher des Vereins „Dive in Essen“ wie berichtet in Höhe des Steeler Schwimmvereins auf dem Grund zwei Geldschränke, mehrere alte Taschenuhren, zahlreiche Münzschablonen und eine Perlenkette. Beim gleichen Tauchgang stießen die gleichen Taucher, wie jetzt bekannt wurde, gut 50 Meter flussaufwärts zudem auf eine Art Mörsergranate. Ein Fund, mit dem sich jetzt die Profis der Abteilung „Gefahrenabwehr und Kampfmittelbeseitigung“ der Bezirksregierung Düsseldorf beschäftigen.
„Wir haben jetzt den Zwischenbericht der Essener Polizei erhalten und nach Durchsicht der entstandenen Fotos entschieden, dass dieses Kampfmittel auf alle Fälle geborgen werden muss“, so der in Düsseldorf zuständige Oberregierungsrat Rolf Vogelbacher am Mittwoch auf Anfrage dieser Zeitung. Wann genau das passieren soll und ob dafür mitunter sogar Teile der Ruhr und oder des Ufers abgesperrt werden müssen, ist derzeit noch unklar. Klar aber ist: Die Bezirksregierung muss eine Spezialfirma beauftragen, die der Angelegenheit dann buchstäblich auf den Grund geht.
Eine akute Gefahr gehe laut Polizei derzeit eher nicht von der Granate aus, die mitunter im Zweiten Weltkrieg abgefeuert wurde, somit seit 70 oder mehr Jahren auf dem Grund der Ruhr liegt und mit ihrer typischen „Stupsnase“ in Richtung Überruhr zeigt.
Polizei: Keine Gefahr
Ein entspannter Polizeisprecher Peter Elke: Fakt ist: „Im Wasser liegt sie vergleichsweise sicher. Wie alt sie aber genau ist, ob noch scharf oder auch nicht, das werden am Ende die Experten von der Kampfmittelbeseitigung klären.“
Weitaus mulmiger war da schon Holger Cremer, zumindest in dem Moment, als er die rund 50 bis 60 Zentimeter große Granate aufgrund der ungewöhnlich guten Sicht am vergangenen Samstag völlig zufällig am Grund der Ruhr ausmachte. Nachdem der Geschäftsführer von „Dive in Essen“ einige Fotos von dem ganz und gar ungewöhnlichen Fund gemacht hatte und sich auch die Fundstelle detailliert eingeprägt hatte, machte er sich zusammen mit seinem Kollegen aber auch schon wieder aus dem Staub, um sein Glück nicht über Gebühr herauszufordern.
Cremer: „Jahrzehnte lang hat das Biest versteckt am Grund der Ruhr gelegen und stillgehalten, aber man weiß ja nie.“