Essen. Die Kinderfilmtage im Ruhrgebiet freuen sich dieses Jahr über mehr Kartenvorbestellungen denn je. Das Angebot sei diesmal auch besonders gut, sagen die Veranstalter. Es wird ein Filmfest mit Wikingern und Nasenbären, aber ohne 3D.
Im letzten Jahr haben sie groß Geburtstag gefeiert. In diesem Jahr feiern sie die große Nachfrage. 2000 vorbestellte Karten zählen allein die Essener Filmkunsttheater, in der Oberhausener Lichtburg und im Mülheimer Rio sieht’s kaum anders aus. „Es gibt halt gute Jahrgänge und es gibt überdurchschnittliche wie in diesem Jahr“, lobt Mitorgansitor Barny Hauenberg das aktuelle Angebot an Kinder- und Jugendfilmen.
16 davon gibt es ab dem 26. Oktober bei den 31. Kinderfilmtagen im Ruhrgebiet zu sehen. Klassiker wie die japanische Zeichentrick-Verfilmung von „Wicki und die starken Männer“ aus den 1970ern, die das Festival am 26. Oktober in Oberhausen samt Wikinger-Olympiade eröffnet. Oder aktuelle Kinderfilme wie „Quatsch und die Nasenbärbande“ mit Darstellern wie Fritz Haberlandt und Benno Fürmann, die die Kinderfilmtage am 2. November womöglich samt tierischer Begleitung in der Lichtburg ausklingen lassen.
Eine ganz neue Erfahrung
Dann werden auch die Preise verliehen. Der Emo würdigt die beste schauspielerische Leistung eines Kindes in einem in Deutschland produzierten oder mitproduzierten Film. Mit dem Emmi wird der beste deutsche Film prämiert. Besonders: Während in der Emo-Jury Erwachsene sitzen, besteht die Emmi-Jury aus sieben Kindern.
Die Kinderfilmtage im Ruhrgebiet sind schließlich dafür da, dass man sich austauschen und vor allem mitreden kann. Kino als Gemeinschaftserlebnis. Das gemeinsame Lachen und auch Mitleiden, jenseits von Fernsehen und Computerbildschirm, das sei für manche Kinder eine ganze neue Erfahrung, hat Karin Braun im Mülheim schon erlebt. Anders als bei der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) wird beim Kinderfilmfestival deshalb noch viel differenzierter entschieden, was man Vierjährigen und was man Siebenjährigen anbieten kann.
Geschichten, die ans Herz gehen
Das 3D-Kino hat beim Festival gar keine Chance. „Uns geht es um die Geschichten, um die Lebenswelten, das ist in 3D nicht möglich“, findet Petra Rockenfeller von der Oberhausener Lichtburg. „Wir könnten uns auch auf amerikanische Animationsfilme beschränken, aber genau das wollen wir nicht“, betont auch Bernhard Wilmer von der Lichtburg. Statt rasend-schneller Kamerafahren und spektakulärer Augenreize gehe es vielmehr darum, dass die Geschichte ans Herz geht.
Beste Chancen, viele Herzen zu gewinnen, dürfte in diesem Jahr die Kinderbuchverfilmung „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ mit Schauspielstars von Axel Prahl bis Roland Zehrfeld haben. Ebenfalls im Angebot: Ulrich Noethen als knöttriger Bilderbuchliebling Petterson oder die legendären „Fünf Freunde“ sowie „Bibi und Tina“, verfilmt von Detlev Buck.