Essen. Knapp 2,5 Millionen Euro hat die Contilia Gruppe in das neue Zentrum investiert, das in einem Teil des ehemaligen Kapuzinerklosters an der Ecke Moltkestraße/Ruhrallee untergebracht ist. Modernste Technik sei genauso wichtig wie individuelle Betreuung, betont Chefarzt Anton Daul.

Drei Mal die Woche muss Bärbel Brinkmann zur Blutwäsche ins Elisabeth-Krankenhaus, und das seit über drei Jahren. „Meist bin ich fünf Stunden hier“, sagt die 67-Jährige, während ihr Blut durch große Schläuche langsam ins Dialysegerät läuft. Ein kleiner Fernseher, angebracht am Nachttisch, sorgt während der langen Zeit, in der sie ans Bett gefesselt ist, für etwas Abwechslung. Doch am liebsten schaut sie durch die großen, halbrunden Fenster raus ins Grüne.

Den Ausblick hat sie erst seit vier Wochen - seit dem Bezug des neuen Dialyse-Zentrums unter der Leitung des Nephrologen Anton Daul. Groß und freundlich sind die neuen Räumlichkeiten, „und überhaupt kein Vergleich mit den dunklen kleinen Zimmern im Souterrain der alten Dialysestation“, so Bärbel Brinkmann.

Trainingsprogramm für Nierenkranke

Knapp 2,5 Millionen Euro hat sich die Contilia Gruppe das neue Zentrum, das in einem Teil des ehemaligen Kapuzinerklosters an der Ecke Moltkestraße/Ruhrallee untergebracht ist, kosten lassen. Nicht nur die Zimmer sind größer und heller, auch die Bettenzahl wurde aufgestockt - von elf auf 19. Neben dem zentralen Raum, in dem bis zu neun Patienten untergebracht werden können, gibt es noch drei weitere Behandlungszimmer. „Diese Räume sind so ausgestattet, dass wir dort auch Patienten mit infizierten Wunden oder Problemkeimen gut isolieren können“, sagt Anton Daul, der die Klinik für Nephrologie und Dialyse in dem Krankenhaus in Huttrop bereits seit 1999 leitet.

Seitdem, so Daul, habe die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Niereninsuffizienz zur Blutwäsche müssen, deutlich zugenommen. „Das liegt sicherlich an der höheren Lebenserwartung aber auch an den deutlich verbesserten Möglichkeiten der Dialyse.“ Um auch die Lebensqualität und die Mobilität seiner Patienten zu fördern, arbeitet Daul seit Jahren mit dem VGSU (Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie der Universität Essen) zusammen, der für chronisch nierenkranke Menschen ein spezielles Trainingsprogramm anbietet.

Zermürbendes Warten auf neue Nieren

Denn zu einer guten Rundumbetreuung gehört mehr als die modernste Medizintechnik. „Die Zuwendung in der Dialyse ist genauso wichtig“, so Daul. „Wir tun alles, dass sich die Patienten so lange, wie sie bei uns sind, wohlfühlen“, ergänzt Schwester Andrea Goller, stellvertretende Stationsleitung.

Dazu zählt auch manch intensiveres Gespräch, eine individuelle Betreuung und, bei Bedarf, auch psychologische Unterstützung. Denn jahrelange Dialyse, und, in manchen Fällen, das jahrelange Warten auf eine neue Niere, können zermürben.