Essen. Beim U21-Länderspiel am Dienstagabend ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Gastgeber im Stadion Essen an der Hafenstraße. Vorab hat der Verband für das Relegationsspiel um die Teilnahme an der EM 2015 Duell zwischen Deutschland und der Ukraine seine Sponsoren mit preußischer Gründlichkeit präsent gemacht.
Wenn die deutsche U-21-Nationalmannschaft am Dienstag im Stadion Essen gegen die Nachwuchs-Elf der Ukraine zum entscheidenden Relegationsspiel um die Teilnahme an der Europameisterschaft 2015 in Tschechien antritt, dann wird grün die vorherrschende Farbe sein - und das nicht allein wegen des akkurat gestutzten Rasens. Grün, das ist die Farbe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und der ist bereits seit Montag offizieller Hausherr an der Hafenstraße.
Zum zweiten Mal ist das Stadion Essen Austragungsort eines Fußball-Länderspiels. Die Premiere im Juni vergangenen Jahres, als die Frauen-Nationalmannschaft die schottische Damen-Elf 3:0 besiegte, lief auch von der Organisation her so glatt über die Bühne, dass der DFB Essen abermals für ein Länderspiel ins Auge fasste.
Wunsch von RWE-Legende Horst Hrubesch
Letztlich war es auch ein Wunsch von RWE-Legende Horst Hrubesch, der von 1975 bis 1978 für die Rot-Weißen stürmte und heute die deutsche U21 trainiert. Beim Stadionbetreiber, der städtischen GVE, freut man sich über die gute Öffentlichkeitsarbeit.
Wer glaubt, auch ein Fußball-Länderspiel ist, wenn 22 Spieler auf dem Platz stehen und das Runde ins Eckige muss, greift allerdings zu kurz. Es geht um Fußball, ja. Aber es geht auch um Geld, um Sponsoren. Deshalb bereitet der DFB die Partie generalstabsmäßig vor, zumal ein Sportsender die Partie live im TV überträgt. Wer nicht zahlt, taucht im Bild, das aus neun Kamera-Perspektiven eingefangen wird, auch nicht auf – nach diesem Prinzip geht der DFB mit preußisch anmutender Gründlichkeit vor.
Banner und Bandenwerbung werden überklebt
Vorhandene Banner und Bandenwerbung werden überklebt. Das gilt auch für das in weiß gehaltene Sparkassen-Logo auf immerhin 1400 Tribünen-Sitzen; jedes Logo wird mit einem roten Punkt versehen und damit für den Fernsehzuschauer unsichtbar. Nicht zu übersehen sein sollen dagegen die Werbeeinblendungen auf den Werbebanden sowie die sechs riesigen Fahnen, die am Dach der Gegengerade befestigt werden – die Reihenfolge hat der DFB natürlich festgelegt.
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Dass ein multinationaler Brausehersteller nicht nur die Limonade liefert, sondern seine eigenen Kühlschränke mitbringt, gehört wohl zum Geschäft wie der Bierausschank, für den nicht wie sonst im Stadion eine heimische Brauerei aus Altenessen sorgt, sondern der DFB-Werbepartner aus der Eifel. Getreu dem DFB-Motto „Keine Macht den Drogen“ gibt es übrigens nur Alkoholfreies. Davon ausgenommen sei lediglich der VIP-Bereich. Na dann mal, Prost.
Ein gut gehütetes Geheimnis
Speisen serviert dagegen die städtische RGE. Was die Spieler auf den Tisch bekommen, ist leider ein gut gehütetes Geheimnis. Nichts dürfe nach Außen dringen, dies sei vertraglich so festgelegt, heißt es von Seiten des Stadionbetreibers. Warum auch immer. Es dürften, wie so oft, Nudeln und Salat sein.
Kein Geheimnis ist, dass die RWE-Kicker ihre Spinde ausräumen müssen. Sogar die in rot und weiß gehaltenen Umkleidekabinen werden „gebrandet“, es steht zu vermuten in grün. Die Stadion-Musik bringt der DFB mit wie auch den Spielball. Wie schnell die Luft raus ist, wird man im Verlauf der Partie sehen. Anstoß ist um 18 Uhr.