Essen. Der Denkmalschutz bewegt sich in einem permanten Spannungsfeld zwischen Erhalt und Wirtschaftlichkeit. Mit gutem Willen sollte aber auch für das markante, stadtbildprägende historische Hochhaus am Bismarckplatz eine Lösung möglich sein.
Jüngst erst das Café Overbeck, nun das Rheinstahl-Haus: Denkmalschutz bewegt sich permanent in einem Spannungsfeld. Oft ist gerade das, was bauhistorisch wertvoll ist, ein Hindernis für die weitere wirtschaftliche Nutzung, die möglich sein muss. Denn ein leeres, nutzloses Gebäude dieser Größe wäre Unfug. Wenn man allerdings umgekehrt das Schöne und Besondere allzu leichtfertig preisgibt, dann sind solche Häuser keine Denkmäler mehr - was auch nicht wünschenswert ist.
In solchen Fällen ist ein Kompromiss, bei dem sich beide Seiten bewegen, alternativlos. Oberstes Ziel ist der Erhalt des Rheinstahl-Hauses und übrigens auch seiner Nebengebäude. Es mag für manchen gewöhnungsbedürftig sein, solchen Ensembles überhaupt Denkmalwert zuzubilligen. Und doch sind sich die Fachleute einig - zu Recht. Essen besitzt mit der Hochhausgruppe, die seit den späten 1950er Jahren entstand, ein markantes architektonisches Alleinstellungsmerkmal, dessen Wert vielleicht erst in Jahrzehnten deutlich wird.
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Denkmalschutz heißt eben auch: einen langen Atem beweisen. Abgerissen wurde in Essen schon viel zu viel.