Essen. . Mit einem Verschenkmarkt im Internet wollen die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) verhindern, dass Brauchbares auf dem Recyclinghof landet. Ausrangierte Fernseher, alte Bücher, Europaletten und sogar ein Betonmischer gingen schon über den Verschenkmarkt weg.

Viel Verkehr herrscht auf dem Recyclinghof in Altenessen. Alles muss weg: Bauschutt, Möbel, Fernseher. Zwischen viel Schrott finden sich aber immer auch einige Dinge, die durchaus noch brauchbar wären. So wird unnötiger Müll produziert. Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) wollen dem entgegen treten.

Seit Frühjahr dieses Jahres führt die EBE auf ihrer Internetseite einen „Tausch- und Verschenkmarkt“. Wer zum Beispiel einen alten Fernseher oder einen Schrank hat, kann ihn dort einstellen. Eventuell findet sich ein Interessent, der das Stück noch gebrauchen könnte. Nun will man bei der EBE den Markt mehr im öffentlichen Bewusstsein verankern. Mit 20 Plakaten auf den Recyclinghöfen und an den Recyclingstationen sollen Besucher auf das Angebot aufmerksam gemacht werden, in der Hoffnung, dass sie bei der nächsten Dachboden-Entrümpelung das ein oder andere Stück nicht zum Hof tragen, sondern stattdessen verschenken.

Verschenkmarkt hat keinen kommerziellen Hintergrund

Im Kern erinnert das Prinzip an den Online-Flohmarkt von Ebay. Im Gegensatz zum amerikanischen Web-Giganten hat der Verschenkmarkt aber keinen kommerziellen Hintergrund. Geld fließt nicht bei den Tauschgeschäften. Auch eine Registrierung ist kostenlos. Die Tauschgeschäfte laufen also unkompliziert ab. Die Inserate werden, bevor sie online gehen, nur kurz überprüft. „Wir schauen, dass es keine anzüglichen Inhalte gibt und dass keine kommerziellen Interessen dahinter stehen“, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp.

Eingestellt werden kann im Prinzip alles: der erwähnte ausrangierte Fernseher, alte Bücher, Europaletten und sogar ein Betonmischer gingen schon über den Verschenkmarkt weg. „Im Schnitt haben wir 20 bis 35 Anzeigen. Zu Hochzeiten auch 80“, sagt Hellenkamp. Mit der neuen Werbekampagne will man sich dieser Zahl wieder annähern. „Müllvermeidung ist wie gesagt der Grundgedanke hinter dem Konzept“, erklärt sie.

Auch dem Tausch sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Der besagte Betonmischer wechselte beispielsweise für eine Kiste Sekt den Besitzer. Wer sich den Markt gerne einmal anschauen möchte, kann dies auf www.verschenkmarkt-essen.de tun und dort auch sofort einsteigen.