Essen. . Das neue WAZ-Polizei-Forum startet zum Thema Einbruch: Kommissare erklären ihre Arbeit und wie Bürger selbst vorbeugen und sich vor Einbrechern schützen können. Denn die Fallzahlen sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, professionelle Banden erschweren die Aufklärung.
Bei einem Einbruch verschwinden nicht nur Bargeld und Scheckkarten, sondern oft auch Schmuck, an dem viele Erinnerungen hängen. Zudem nehmen die Täter ihren Opfern die Sicherheit, denn Einbrecher durchwühlen Schränke und Schubladen und dringen dabei in das zu Hause ein. Im Vorjahr schlugen die Täter knapp 2400 Mal zu; seit 2012 befinden sich die Zahlen auf einem Rekordhoch. Wohnungseinbrüche beschäftigen nicht nur die Polizei enorm, sondern auch viele Bürger.
Die Redaktion macht daher den Einbruch zu ihrem ersten Thema beim neuen WAZ-Polizei-Forum: Das startet am Donnerstag, 9. Oktober, im Polizeipräsidium. Polizei und Lokalredaktion laden 100 Leser ein Bürger erfahren wie die Polizei gegen Einbrecher vorgeht und wie sie sich vor Tätern schützen können. Kommissare berichten von ihrer Arbeit und beantworten anschließend Fragen der Gäste.
Von der Tatortarbeit berichten
Einbrüche landen im Präsidium bei Kriminalhauptkommissar Bodo Buschhausen auf dem Tisch. Mit Einbrüchen beschäftigt sich der 54-Jährige seit vielen Jahren beruflich, zunächst in Mülheim und seit sieben Jahren in Essen, wo er seit 2013 das Einbruchs-Kommissariat auch leitet. Buschhausen wird an dem Abend von der Tatortarbeit berichten: „Zu der gehört, dass die Kollegen von der Spurensicherung nach Blut, Fingerabdrücken oder Hebelspuren suchen.“ Sie schauen auch wie und wo der oder die Täter eindringen konnten.
Anmeldungen für das neue WAZ-Polizei-Forum
Das erste WAZ-Polizei-Forum startet mit dem Thema Einbruch am Donnerstag, 9. Oktober, 18 bis 20 Uhr. Ort: Polizeipräsidium, Büscherstraße 2-6 in Rüttenscheid. An dem Abend moderieren Tanja Hagelüken (Polizei) und Dominika Sagan (WAZ).
Das Forum ist für Besucher kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich: 0800 60 60 710. Der Anruf ist gebührenfrei.
Der Kommissar wird auch erklären, warum die Polizei bis zu viermal zum Tatort ausrückt. „Die Streife nimmt den Fall auf, die Spurensicherung folgt, bevor die speziellen Sachbearbeiter übernehmen“, erklärt er zu ihren Einsätzen. Gespräche mit den Geschädigten gehören dazu, Zeugen und Nachbarn werden befragt, bevor mitunter der Bezirksbeamte bei den Opfern klingelt.
Sicherheitstechniken an Fenstern
Für den Opferschutz ist Kriminalhauptkommissar Jürgen Dahles (59) bei der Polizei verantwortlich, für den Wohnungseinbrüche seit 2001 zum Job gehören und seit sieben Jahren die Prävention. Dahles berät Bürger, damit sie sich vor Einbrechern schützen können. Deren Strukturen haben sich stark verändert, sagen die Kommissare: Vom Einzeltäter zu überörtlichen Banden, was die Aufklärung der Taten deutlich erschwert. „Wenn wir alarmiert werden, sind oft Stunden vergangen und die Täter zurück in Frankfurt“, nennt Dahles ein Beispiel. „Weil Täter sich aber Regel nicht länger als eine Minute mit Fenstern oder Tür beschäftigen, können Bewohner es ihnen möglichst schwer machen.“ Sicherheitstechniken an Fenstern seien eine Option. Immerhin bleibt es in 40 Prozent der Fälle inzwischen beim Einbruchsversuch. Dennoch schätzt Dahles die Zahl ungesicherter Häuser in Essen auf 70 Prozent. „Die meisten kommen erst zur Beratung, wenn sie Opfer geworden sind oder wenn es einen Tatort in der Nachbarschaft gibt.“ Viele seien dann überrascht, wenn sie erfahren, wie „einfach mancher Einbruchsschutz ist“, sagt Dahles. Er wird beim WAZ-Polizei-Forum davon berichten.