Essen. . Der Fahrzeuge-Experte Franz Maag sieht Potenzial beim ungenutzten Gelände von Salinger Bronnen an der Bottroper Straße. Das hatten Reinhard Wiesemann und die Bigwam-Initiative als Standort für eine Groß-Garage für Oldtimer ins Gespräch gebracht. Maag findet die Idee charmant, hat aber Bedenken.

Der wilde (und manchmal illegale) Automarkt im Essener Norden ist ein Ärgernis für die meisten Bürger dort. Und er wird sich, so befürchten die von den Auswüchsen Betroffenen, weiter ausbreiten. Die Bigwam-Initiative aus Bergeborbeck und Vogelheim hat in diesem Zusammenhang das nicht mehr genutzte Gelände und das Betriebsgebäude der Salinger Mineral Bronnen an der Bottroper Straße im Auge. Nachdem die Bürgerinitiative mit dem Essener Querdenker Reinhard Wiesemann Ideen für die Nutzung ausbaldowert hat, meldet sich der erste Unterstützer zu Wort: Franz Maag, seit Jahrzehnten im Autogewerbe aktiv, findet die Idee, bei Salinger Bronnen eine anspruchsvolle Groß-Garage für Oldtimer und Edelwagen aufzubauen, charmant. „Die Finanzierung ist aber so eine Sache“, befürchtet der Auto-Experte.

Franz Maag, End-Sechziger, hat Benzin im Blut. Er ist Mit-Initiator und Mit-Organisator der Oldtimer-„Tour de Rü“, sein privater Fuhrpark umfasst 25 Autos, er ist bestens in der Szene vernetzt. Und er sieht Potenzial an der Bottroper Straße: „Die Lage ist gut“, sagt er nach einem Besuch vor Ort. „Und Essen ist eine Hochburg für Oldtimer. Hier fahren 2500 Autos mit H-Kennzeichen herum. Für Essen wäre so ein zentrales Zentrum eine richtige Bereicherung.“

Platz für Händler, Versicherer und Restauratoren

Dieses wäre an das so genannte „Meilenwerk“ in Düsseldorf angelehnt. Dort wurden mit Investoren geschätzte 15 Millionen Euro in die Errichtung einer automobilen Erlebniswelt gesteckt. Im laufenden Betrieb ist das „Meilenwerk“ indes keineswegs ein Goldesel. „Es ist die Frage, wer in so ein Projekt in Essen investiert. Die Geldfrage wird zur Preisfrage“, sagt Franz Maag, der auch von der fantasielosen Funktions-Architektur des Gebäudes an der Bottroper wenig angetan ist: „Ein Riesenbetonklotz. Schön ist anders.“ Seine ersten Anfragen beim Besitzer des Geländes blieben unbeantwortet.

Die „Meilenwerk“-Idee für Essen möchte Maag trotzdem trotzdem nicht frühzeitig aufgeben. Und er würde bei einer entsprechenden Umsetzung mitmischen: „Ich kenne ja Gott und die Welt. Da könnte man in einem halben Jahr richtig was auf die Beine stellen. Dort hole ich 200 Autos zusammen.“ Maag, der Macher, hat Ideen: „Autohändler, Versicherer, Restauratoren, für alle wäre Platz. Und sich würden sich ergänzen.“

Und Franz Maag denkt weiter: „Alte Lkw von Krupp oder Krupp-Loks, Motorräder, historische Dampfwalzen, Dampfmaschinen, selbst Flugzeuge. Die alle sind irgendwo in der Stadt versteckt. Die könnte man vereinen.“ Und sie dann in einem Fahrzeugmuseum an der Bottroper Straße ausstellen.