Essen.. Bürgerinitiative „Bigwam“ entwickelt mit Kreativkopf und Querdenker Reinhard Wiesemann neue Ideen für das brachliegende Gelände von Salinger Bronnen an der Bottroper Straße.

Die Folgen des wilden Automarkts sind in Vogelheim und Bergeborbeck unübersehbar. Autohändler, die nicht genehmigte Werkstätten betreiben und es beispielsweise beim Öl-Ablassen nicht ganz so genau mit den Umweltvorschriften nehmen. Spediteure, die aus aller Herren Länder in den Essener Norden kommen, und beim Aufladen, Abladen und Parken Vorschriften und Gesetze ignorieren.

Dazu eine spürbare Häufung von Diebstählen und Einbrüchen. „Bigwam“, die „Bürger-Initiative gegen den wilden Automarkt“, engagiert sich gegen diese Auswüchse. Und sie hat sich jetzt einen Kreativkopf und Querdenker zum Austausch in Sachen ungenutztes Betriebsgelände von Salinger Bronnen geholt: Reinhard Wiesemann, der immer wieder mit ungewöhnlichen Gedanken und Projekten Anstöße gibt und Gesprächsstoff liefert.

Auto-Walk durch die Werkstätten

Und beim Austausch mit den Bigwam-Aktivisten Klaus und Dagmar Barkhofen zeigte sich schnell: Der (Wiese-)Mann hat Ideen. Er regte an, den Automarkt, also den weniger wilden, nicht als Gefahr, sondern als Chance zu begreifen. Denn eine Auto-Affinität liegt in diesem Bereich der Stadt ja nun mal vor. „Man kann und muss das ausnutzen.“ Warum also nicht versuchen, in den leerstehenden Gebäuden von Salinger Bronnen ein Meilenwerk zu installieren? Also eine Groß-Garage, wie es sie in Düsseldorf oder Berlin gibt, in der Autofreunde ihre Oldtimer und Edelwagen parken und ausstellen. „Dazu etwas Gastronomie und es ist ein Anziehungspunkt“, dachte Wiesemann laut. Der könne wiederum Auto-Schrauber anziehen, die ihre Werkstätte in der bislang schwierigen Nachbarschaft aufbauen, weil sie zahlungskräftige Kundschaft vorfinden würden.

Reinhard Wiesemann ging noch einen Schritt weiter und warb für eine „totale Charme-Offensive“: „Es bringt nichts, gegen diese Kräfte anzugehen. Für das Gegeneinander, für die illegalen Sachen, ist die Polizei da. Sie sollten auf das Positive schauen und für ein freundliches Miteinander sorgen“, regte Wiesemann an. Eine Idee: Ein Nachbarschaftsfest, zu dem alle Nachbarn eingeladen werden und etwas mitbringen, gerne an wechselnden Orten, damit jeder Mal der Gastgeber ist. Oder ein Auto-Walk durch die verschiedenen Werkstätten. Und von denen gibt es im Automobil-Dreieck Hövelstraße, Bottroper Straße und Hafenstraße eine ganze Menge. „Damit werden die positiven Leute gestärkt und die anderen ignoriert“, erklärte Wiesemann.