Essen. . Die Schulwege in Essen sind sicherer geworden: Die Zahl der Unfälle mit Kindern ist gesunken, kurz nach Schulbeginn gab es zuletzt gar keine mehr. Die Verkehrswacht und Polizei Essen werten dies als Erfolg ihrer Kampagne. Die Straßenbanner zum Schulstart sind jedoch Geschichte geworden.
Das neue Schuljahr beginnt in dieser Woche, und wie jedes Jahr startet auch die Aktion „Brems dich, Schule hat begonnen!“ der Verkehrswacht Essen. Seit Jahren versucht die Verkehrswacht gemeinsam mit ihren Partnern an die Vernunft der Autofahrer zu appellieren, damit diese gerade an Schulwegen besonders vorsichtig fahren.
Der Sinn dieser Aktion lässt sich nach Angaben der Essener Polizei nun auch mit Zahlen belegen. In den letzten zwei Jahren wurden kein Kind in den 14 Tagen nach den Sommerferien verletzt, weil die Aufmerksamkeit dann offenbar erhöht ist. In den letzten zwei Wochen vor den Ferien gab es hingegen acht Unfälle mit verletzten Kindern (zwei in 2012 und sechs in 2013). „Die vielen Präventivmaßnahmen, unter anderem die Polizeipräsenz, zeigen offensichtlich Wirkung“, sagt Polizeisprecher Peter Elke.
24 Kinder wurden 2013 im Straßenverkehr verletzt
Kurzfristige Erfolge sind das eine, aber auch langfristig gibt es einen Trend, der zumindest in die gewünschte Richtung weist. Die Gesamtzahl verunglückter Kinder auf dem Schulweg ging von 2012 auf 2013 leicht von 27 auf 24 zurück. Dies sei für eine Großstadt wie Essen ein guter Wert, findet Karl-Heinz Webels, Vorsitzender der Verkehrswacht Essen. Er wehrt sich außerdem gegen den Vorwurf, man wolle die Autofahrer durch Repressionen gängeln. „Wir schützen damit eine Mehrheit von Menschen vor einer Minderheit, die sich nicht an die Verkehrsregeln hält“, sagt er. Gerade Kinder seien schließlich schutzbedürftig.
Dieses Jahr hat die Verkehrswacht ihr Konzept verändern müssen. Bisher setzte man auf beschriebene Banner, die über verkehrsreichen Straßen, möglichst auch in der Nähe von Schulen aufgehängt wurden. 2014 werden diese aber nicht mehr verwendet. Webels begründet das unter anderem mit dem hohen Aufwand, der nötig ist um die Banner aufzuhängen.
Stadt Essen hilft nicht mehr beim Anbringen der Banner
Außerdem wären die Banner in der Vergangenheit immer wieder so durch Stürme beschädigt worden, dass sie drohten herunterzufallen. „Dadurch wurden die Banner fast selbst zur Gefahr für den Verkehr“, erklärt Webels. Einige seien mittlerweile nicht mehr einsetzbar. Ein anderer Grund, der eine Änderung erzwang: Aus Kostengründen wird die Stadt Essen nicht mehr beim Anbringen der Banner helfen.
Nun werden stattdessen Autobeschriftungen und große City-Light-Poster an wichtigen Hauptverkehrsstraßen eingesetzt. Auch auf rund 200 Stromkästen im gesamten Stadtgebiet werden Poster angebracht. Dazu arbeitet die Verkehrswacht mit der RWE-Tochter Westnetz zusammen. Webels hat die Hoffnung, dass sich die Unfallzahlen so in den nächsten Jahren noch weiter senken lassen.