Essen-Rüttenscheid. . Der Wahl-Rüttenscheider und gelernte Koch Werner Rzepucha wurde bei „Rü Genuss Pur“ für sein Lebenswerk mit dem „Ehren-Rüdiger“ ausgezeichnet. Einmal sprang er als Koch für die Fußball-Nationalmannschaft ein.
Typ ruhiger Rentner ist der Wahl-Rüttenscheider Werner Rzepucha (68), Gewinner des diesjährigen „Ehren-Rüdigers“ für das Lebenswerk, sicherlich nicht. Anstatt den Ruhestand zu genießen, steht Werner Rzepucha nach wie vor in seinem Restaurant „Gebrandenhof“ an der Wittenbergstraße hinter den Kochtöpfen. Und das äußerst erfolgreich: Der „Gebrandenhof“ ist über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt.
Doch damit nicht genug: Seit 2011 ist Werner Rzepucha die treibende Kraft der mittlerweile zur Kultveranstaltung gewordenen Gourmetmeile „Rü Genuss Pur“ und seit vergangenem Jahr auch des „Rüttenscheider Oktoberfestes“. Dabei fungiert er als Ideengeber, Organisator, Ansprechpartner. „Mein Herz hängt an der Gastronomie und an solchen Events“, gibt er zu. Und offenbar weiß der Mann, worauf es ankommt: Die von ihm ins Leben gerufenen Veranstaltungen „Rü Genuss Pur“ und das „Rüttenscheider Oktoberfest“ können sich von den Besucherzahlen her sehen lassen..
Werner Rzepuchas Karriereweg war schon früh vorbestimmt: Seine Eltern führten eine kleine Kneipe, in der er bereits früh Einblicke in die Gastronomie sammelte. Seinen Traum, Koch zu werden, erfüllte er sich schließlich mit einer Lehre. Schnell wurde klar, dass der junge Koch ein besonderes Händchen dafür hatte, die Wünsche der Gäste zu erfüllen.
Koch der Nationalmannschaft
Ein besonderer Höhepunkt für den Fußballfan Rzepucha: seine Tätigkeit als Koch der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1986 in Spanien. „Dadurch, dass der eigentliche Küchenchef des Teams unerwartet verstorben war, bin ich eingesprungen“, berichtet Werner Rzepucha. Seine Original-Speisekarten hat er verwahrt, eine davon ist heute im DFB-Museum in Dortmund zu bewundern.
Durch den Tod seiner Ehefrau und eine eigene schwere Erkrankung wurde Werner Rzepucha kurzzeitig in seinem Tatendrang gebremst. Doch unterkriegen ließ sich der heute 68-Jährige nicht. Von Tochter Bianca kam schließlich die Idee einer Gourmetmeile, die Papa Werner sofort aufgriff und zu einer festen Institution in Essen machte. Die Rüttenscheider Gastronomen nutzen nur zu gern die Gelegenheit, sich und ihre Angebote bei „Rü Genuss“ oder beim „Oktoberfest“ einem breiten Publikum zu präsentieren. Und die Besucher können sich dank Rzepucha über zwei weitere Events freuen, die Gelegenheit bieten, in besonderem Ambiente mitten in Rüttenscheid zu feiern.
Einfaches Erfolgsgeheimnis
Den „Ehren-Rüdiger“ hat der Gastronom sich also redlich verdient, so die Meinung der Organisatoren. Und wer sich fragt, was wohl das Erfolgsgeheimnis Werner Rzepuchas ist, der findet vielleicht eine ganz einfache Antwort: Normal ist zu ihm zu langweilig.
Das beste Restaurant oder die beste Kneipe in Rüttenscheid zu betreiben, das wünschen sich viele der dort ansässigen Gastronomen. Nun dürfen fünf Lokalbetreiber diesen Titel für ein Jahr offiziell führen und sich zum exklusiven Kreis der Rü-Award-Gewinner zählen. Mehr als 5000 Menschen hatten sich im Vorfeld der Verleihung des sogenannten „Rü-Awards“, der bereits seit 2009 vergeben wird, an einem Online-Voting beteiligt und für ihre Lieblingslokale abgestimmt.
Im Rahmen der Gourmet-Meile „Rü Genuss Pur“ wurden die Preise jetzt verliehen. Sieger in der Kategorie „Restaurant“ sind dieses Jahr die Lokale „Zum Brenner“ und „Tatort“. In der Kategorie „Bar/Lounge/Club“ fuhr die „FCUK Yoga Bar“ den Sieg ein, beste Kneipe ist das „Fritzpatrick’s“.
Auch in der Kategorie „Event“ wurde ein Award vergeben, er ging passenderweise an „Rü Genuss“. Der Ehren-Award für das Lebenswerk bekam der Gastronom und „Rü Genuss“-Erfinder Werner Rzepucha verliehen.
Als großer Fan des „Rü-Awards“ zeigte sich der Sternekoch Nelson Müller. Obwohl seine beiden Lokale bei der Verleihung leer ausgingen, hob er den Wert des Rü-Awards für Rüttenscheid hervor: „So ein Preis macht Rüttenscheid für Gastronomen attraktiv. Bessere Werbung für den sowieso schon sehr guten Standort Rüttenscheid kann man sich nicht wünschen“, so Nelson Müller.