Essen. Nach dem WM-Finale bemängeln Kunden der Evag in Essen überfüllte Busse, die an Haltestellen vorbeigefahren seien und solche, aus denen sie auf der Strecke aussteigen mussten. Andere Passagiere fragen, warum nicht zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt worden seien. Die Antworten der Evag.
Die Feierlaune nach dem WM-Finale ist noch nicht abgeklungen, da machen Fahrgäste ihrem Ärger an der Evag in der WM-Finalnacht Luft. Fahrgäste bemängeln überfüllte Busse, die in der Nacht von Sonntag auf Montag an Haltestellen vorbeigefahren seien. Andere fragen, warum nicht zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt worden seien.
„Das war mal wieder ein Trauerspiel von der Evag“, findet etwa Ulrich Schömann: Nach dem Spiel Deutschland - Argentinien fuhr er mit dem NE9 (Nachtexpress) von der Margarethenhöhe Richtung Hauptbahnhof, als plötzlich an der Haltestelle Bismarckplatz alle hätten aussteigen müssen. Eine Erklärung hätten sie nicht erhalten. Auch die Weiterfahrt mit NE 12 Richtung Altendorf sei nicht möglich gewesen: „Nach einer Wartezeit von mehr als 30 Minuten gab ich auf und fuhr mit dem Taxi nach Hause.“
Busse hielten nicht an Haltestellen
Enttäuscht vom öffentlichen Nahverkehr nach dem Spiel ist auch Marius Sebastian, weil die Evag es nicht geschafft habe, alle ihre Kunden nach Hause zu bringen. „Am Rathaus sind überfüllte Nachtexpress-Busse mehrfach hintereinander einfach durchgefahren.“ Zudem hätte man doch die längeren Gelenkbusse einsetzen können.
„Es waren Tausende Passanten mit den Bussen unterwegs, und die Evag als Unternehmen der Stadt Essen, schafft es nicht einmal, die Busse mal länger fahren zulassen“, sagt Marius Sebastian. Als er sich habe am Infoschalter erkundigen wollen, habe sich zunächst keiner gemeldet. „Erst nach fünf oder sechs Mal drücken hörte ich einen Mitarbeiter.“ Der sagte, nach 1.39 Uhr kämen keine Busse mehr. „Wo ist denn bitteschön die Koordination bei so einer Veranstaltung“, fragt der Fahrgast.
Evag spricht von einer Ausnahmesituation
Dabei hatte Evag durchaus die Verdichtung ihres Fahrtakts angekündigt. „Wir haben die U 11 verstärkt“, sagt Sprecher Nils Hoffmann. Da es in der Grugahalle das große Rudelgucken gab, habe die Evag einen Schwerpunkt darauf gelegt, die Gäste von dort wegzufahren – und das auch getan. Die Nachtexpress-Busse auf Verdacht mit Luft durch die Gegend zu fahren, sei schon mit Blick aufs Budget des öffentlichen Nahverkehrs schwierig. Und wenn ein Bus voll sei, fahre er eben an einer Haltestellen vorbei.
Warum Fahrgäste aus dem Nachtexpress aussteigen mussten, erklärt Hoffmann auch: „Es war so proppenvoll, dass die Polizei Straßen gesperrt hat und Busse daraufhin wenden mussten.“ Zuvor haben dann Fahrgäste aussteigen müssen. „Es war eine Ausnahmesituation.“