Essen. Nach einem Leichfund in Essen kritisierte ein Familienvater, dass drei Jugendliche vor Ort keine psychologische Betreuung erhalten hätten. „Sie machten Zeitpunkt keinen verstörten Eindruck“, sagt die Essener Polizei, sonst hätten die 14-Jährigen umgehend Hilfe erhalten. Die Eltern hätten sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet.
Nach einem Leichenfund am Freitag (11. Juli) in Essen-Burgaltendorf weist die Polizei die Vorwürfe eines Bochumer Familienvaters zurück, dass die Beamten sich vor Ort nicht um drei Jugendliche gekümmert hätten. Weiterhin kritisierte er, dass die Polizei den Notruf eines 28-Jährigen, der den Toten gefunden haben soll, mehrfach als „Jux“ abgetan habe und erst nach einer Stunde am Fundort eingetroffen sei.
Dort befand sich auch die Tochter (14) des Bochumers mit zwei gleichaltrigen Freunden. Den Jugendlichen habe die Polizei keine psychologische Hilfe angeboten, wirft der Vater den Beamten vor, stattdessen seien die drei gezwungen worden, Handyfotos des Toten zu löschen.
Notruf wurde mehrfach unterbrochen
„Der Notruf ist bei der Leitstelle in Bochum eingegangen“, sagt der Essener Polizeisprecher Peter Elke. Tatsächlich sei das Gespräch mehrfach abgebrochen. Zudem haben sich mehrere Kollegen ins Gespräch einschalten müssen, um den Standort genau zu bestimmen. Der sei nicht an einer Straße gelegen, sondern an verschlammten Fußwegen, so dass auch der 28-Jährige ihn nicht habe genau benennen können.
Fest stehe aber, so Elke, dass die Bochumer Polizei ausgerückt sei und sogleich die Essener Polizei informiert habe, da es sich um den Stadtteil Burgaltendorf handelte. „Wir waren etwa 25 Minuten nach Eingang des ersten Notrufes vor Ort“, sagt Elke. Dort habe der 28-Jährige sie zur Leiche geführt, da der Ort unter einer stillgelegten Eisenbahnbrücke schwer zugänglich gewesen sei. Der junge Mann, der sich offenbar selbst das Leben genommen hatte, war kurz zuvor als vermisst gemeldet worden.
Jugendliche löschten Handy-Fotos der Leiche
Die Essener Polizei habe auch die drei Jugendlichen angetroffen. Die hätten zunächst angegeben, keine Bilder gemacht zu haben, dann aber den Beamten ihre Handys freiwillig gezeigt und nach Aufforderung auch die Fotos der Leiche gelöscht.
Die Jugendlichen seien aber nicht in Obhut genommen worden, da sie keinen verstörten Eindruck auf die Kollegin gemacht hätten. Die Polizei habe sich dann um den Toten gekümmert. Da sie jedoch um die belastende Situationen wüssten, hätten sie durchaus Kontakt zu den Eltern aufgenommen. Allein der Vater hätte sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet: „Wir haben die Namen der Jugendlichen nicht.“