Essen/Dorsten. . Ein mutmaßlicher Ehekrach bringt jetzt einen Polizisten aus Dorsten vor Gericht. Am Dienstag begann das Verfahren vor dem Landgericht Essen. Der Polizist wird beschuldigt, seine Frau vergewaltigt zu haben. Er schweigt zu den Vorwürfen.

Seine Aufgabe ist es, Rechtsbrecher aufzuspüren und der Justiz zu übergeben. Doch jetzt ist der 51 Jahre alte Polizist aus Dorsten selbst angeklagt, die Gesetze missachtet zu haben. Er soll seine Ehefrau vergewaltigt haben, als sie sich von ihm trennen wollte.

Im Ermittlungsverfahren hatte er die Vorwürfe bestritten. Am Dienstag machte er dagegen von seinem Recht zu schweigen Gebrauch. Nicht einmal zu seinem Lebenslauf wollte der Beamte den Richtern der XVII. Strafkammer etwas erzählen. Laut Anklage war er am 17. Oktober 2012 von der Ankündigung seiner Frau überrascht worden, dass sie ihn verlassen wollte. Einen Monat später werde sie mit ihrer 17-jährigen Tochter aus erster Ehe eine eigene Wohnung beziehen.

Im Schlaf auf sie geworfen

Als sie nachts im Gästezimmer schlief, soll er den Raum betreten und sich auf die Schlafende geworfen haben. Er hätte ihr den Mund zugehalten und sie vergewaltigt, heißt es in der Anklage. Durch sein Körpergewicht sei die zehn Jahre jüngere Frau nicht in der Lage gewesen, sich gegen die Tat zu wehren.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte die Ehefrau aus, blieb im Kern bei ihren Vorwürfen. Sie hatte erst ein halbes Jahr nach der mutmaßlichen Vergewaltigung Anzeige erstattet, allerdings schon am 18. Oktober 2012 einer Freundin und einem Polizisten, mit dem sie angeblich eine Beziehung unterhielt, von einer Vergewaltigung berichtet haben. Beide sollen zur Anzeige geraten haben, die sie aber ablehnte.

Der Angeklagte soll sich im Laufe der Ehe verändert haben. Beruflicher Stress und Probleme bei der Finanzierung des gemeinsamen Hauses, sollen ihn aufbrausend gemacht haben. Die Ehefrau hatte in ihren Vernehmungen erzählt, dass er oft ausgerastet sei und Sachen zerstört habe. Auch nach der Tat, am Abend des 18. Oktober, soll er durchs Haus gerannt sein und mit einem Baseballschläger Möbel traktiert haben.