Essen. Bei vielen Veranstaltungen in Essen ist derzeit ungewiss, ob sie in den kommenden Wochen stattfinden können. Der Grund: Die Folgen des Sturms am Pfingstmontag, ohne gesicherte Bäume gibt es oft keine Genehmigung. Auch für Gruga-Sommerfest und Trödelmarkt gibt es noch keine hundertprozentige Zusage.

Das Pfingstunwetter wird noch lange nachwirken – und auch den Terminkalender in den Stadtteilen weiter durcheinander wirbeln. Nachdem bereits Großveranstaltungen, wie der Essener Firmenlauf abgesagt wurden, hat die Stadt auch die Genehmigung für die Rollnacht zurückgezogen, zu der am 11. Juli rund 1000 Skater erwartet worden waren.

Das für Samstag, 12. Juli, geplante Straßenfest „Emma trifft Hedwig“, mit dem die Rüttenscheider Restaurants „Schote“ und der „Brenner“ jährlich hunderte Besucher anlocken, ist ebenfalls noch nicht zu hundert Prozent gesichert. Wegen des nahe liegenden Spielplatzes wird Grün & Gruga aber wohl in der kommenden Woche die Baumkronen sichern. Geben die Gutachter ihr Okay, stünde dem Fest nichts mehr im Wege.

Beauftragte Firmen voll auslasten

In den Kronen liegt nach Angaben des Amts für Straßen und Verkehr das Problem: „60.000 Bäume müssen noch kontrolliert werden. Und je mehr Zeit nach dem Unwetter vergeht, desto gefährlicher wird es. Deswegen hat Sicherheit oberste Priorität. Außerdem sind wir als Genehmigungsbehörde mit haftbar“, sagt Amtsleiter Dieter Schmitz. Bei einer Sitzung Freitagmorgen informierte er mit Grün & Gruga die Bezirksvertretungen. Die Stadtteilparlamente können nun Prioritätenlisten mit Orten erstellen, die ihrer Meinung nach Vorrang bei der Kontrolle haben sollten. Dort möchte die Stadt dann jenes Gerät einsetzen, das an „wichtigeren Stellen“ wie Straßen, Schulen und Kindergärten, zeitweise nicht gebraucht wird. „Ziel ist es, die beauftragten Firmen voll auszulasten“, sagt Schmitz.

Grundsätzlich spricht man im Amt für Straßen und Verkehr zur Zeit am liebsten im Konjunktiv: Das Sommerfest an der Gruga könnte aller Voraussicht nach stattfinden, mit absoluter Sicherheit möchte das niemand bestätigen. „Wir arbeiten an dem Thema“, sagt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün & Gruga.

Aufräumarbeiten nach dem Orkan

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Fest auf freien Plätzen nicht in Gefahr

Dass das Rü-Fest – eines der größten Straßenfeste der Region – keine Woche nach dem Sturm am Pfingstmontag über die Bühne ging, sei aus heutiger Sicht nicht mehr denkbar, heißt es hinter vorgehaltener Hand aus dem Rathaus. Damals habe man das gesamte Schadensausmaß schlicht noch nicht überblicken können. Allzu bürokratisch möchte man es bei den Genehmigungen aber weiterhin nicht halten, wie Schmitz bekräftigt: „Das Niederfeldsee-Fest am 23. August ist nicht gefährdet, gleiches gilt für Rü Genuss Pur. In beiden Fällen finden die Feste auf freien Plätzen statt, auf denen keine Gefahr von Bäumen ausgeht“, so Schmitz.

Den Spielplatzpaten sei hingegen bereits nahe gelegt worden, ihre Feste abzusagen. Das Schlossparkfest in Borbeck am 25. Juli soll nach Veranstalterangaben gesichert sein. Schmitz mahnt dennoch zur Vorsicht. „Mindestens bis zum Ende der Sommerferien“, sagt er, „können wir für nichts eine Sicherheit geben.“