Altenessen. . 50 Doppelhaushälften sind auf dem 13.000 Quadratmeter großen Grundstück in Altenessen geplant. Aktuell wachsen dort aber eher die Müllberge in die Höhe.

Während in der Vergangenheit hier noch die Milch in Strömen floss und den Besucher beim Auffahren auf den Firmenparkplatz drei glückliche Kühe angrienten, sieht die Gegenwart auf genau dieser Abstellfläche am Palmbuschweg mit Müllsäcken, einem vor sich hinrottenden Sessel und weit verstreutem anderem Unrat zum Gruseln aus.

Doch die Zukunft, die soll in Form von mindestens 50 Doppelhaushälften und anderen Bauten wieder Leben auf das ehemalige Kutel-Gelände, dem ehemaligen Milchhof Essen, bringen.

Müllberg wächst

„Es kann doch nicht sein, dass auf dem Gelände der Müll stetig anwächst, nur weil man bauen will“, ärgert sich Uwe Kutzner, Altenessener Ratsherr für die CDU. Ärgern tut er sich schon ziemlich lange, genau genommen hat er sich das erste Mal bereits vor einigen Wochen durch die Milch-Welt telefoniert, mit dem niederländischen Eigentümer Friesland-Campina gesprochen und auch den zuständigen Projektentwickler angerufen. Ergebnis? „Der Müllberg wächst weiter“, sagt Kutzner.

Auf Anfrage dieser Zeitung lässt die Firma Friesland-Campina mitteilen, dass sie die Beschwerden aus Altenessen durchaus ernst nehme und sich um dem Missstand vor Ort kümmern werde. Ob ernst gemeint oder nicht – die Beteiligten erwecken schon den Eindruck, dass sie nicht so sehr auf den Parkplatz am Palmbuschweg schauen – sondern eher in die Zukunft für das gesamte Areal. Schließlich sieht der Rest des Grundstücks vernünftig aus.

Das Entwicklungspotenzial der Fläche ist groß. Schließlich ist das seit 2001 verwaiste und nur durch verschiedene Kleinmieter ein wenig belebte Gelände mit seinen rund 13 000 Quadratmetern alles andere als klein. Und beginnen sollte die Zukunft am besten schon morgen. „Wir würden gerne loslegen. Die Stadt kann aber aufgrund von Personalmangel nicht so schnell arbeiten“, so Stephan Schumacher, Chef der Firma Schumacher Standort-Entwicklung GmbH in Solingen, die sich aktuell um die Weiterentwicklung des Kutel-Geländes kümmert. Er unterstreicht aber gleichzeitig, dass er mit der Stadt in „hervorragendem Austausch“ stehe und sehr gut mit ihr zusammen arbeite.

Ein Bauvoranfrage, der Startschuss, mit dem es bei einem Neubau Ernst wird, liegt dem Planungsamt allerdings noch nicht vor. Schumacher erläutert: „Wir haben eine Vorplanung, die wir gemeinsam mit der Verwaltung entwickeln wollen. Außerdem ist das Abbruchkonzept fertig“, steht er in den Startlöchern.

Grundstück ist A52-Vorhaltefläche

Er wird das Grundstück „besenrein“ einem Generalunternehmer übergeben, der sich um Bau und Verkauf der Häuser kümmern wird. In drei Abschnitten sollen die Eigenheime entstehen, der erste könnte in der zweiten Jahreshälfte 2015 in den Vertrieb gehen – hofft Schumacher. Doch bis es soweit ist, muss womöglich noch ein Gespenst ausgetrieben werden, das seit Jahrzehnten durch den Stadtteil geistert und A52 heißt. Das Kutel-Grundstück ist nämlich so genannte Vorhaltefläche für den Autobahnbau. Es scheint also, als müsste sich Ratsherr Kutzner noch ein wenig länger ärgern.