Essen. Eine Woche nach Orkan Christian ist weiter unklar, ob die Bundeswehr in Essen Sturmschäden beseitigt. Die Stadt hat beim Verteidigungsministerium mehrere Anträge gestellt. Essens OB Paß spricht nach eigenen Angaben seit Samstag mit Ministerpräsidentin Kraft: Essen brauche finanzielle Hilfe.
Auch eine Woche nach Orkan Christian ist weiter unklar, ob die Bundeswehr Soldaten für Aufräumarbeiten nach Essen schickt. Das erklärte Essens Personal- und Ordnungsdezernent Christian Kromberg am Montagmittag auf einer Pressekonferenz in der Feuerwehrhauptwache, zu der die Stadt eingeladen hatten.
Kromberg ist skeptisch, dass das Verteidigungsministerium in Berlin sich noch für Hilfe für Essen durch die Bundeswehr entschließt. Er habe "noch nie ein so komplexes Verfahren erlebt", sagte der Dezernent. Die Stadt habe immer wieder neue Anträge gestellt. Zur Gefahrenabwehr werde die Bundeswehr in Essen zwar nicht mehr benötigt, die Aufräumarbeiten könnten die Soldaten aber noch unterstützen. Ein eintägiger Einsatz von 230 Soldaten mit schwerem Gerät koste 110.000 Euro. Die Essener Verwaltung habe stattdessen zunächst 85 Fachfirmen engagiert.
In Düsseldorf rückten 300 Soldaten der Bundeswehr drei Tage nach dem Sturm mit Räumpanzern an.
OB Paß vermutet Schaden in dreistelliger Millionenhöhe
Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß sagte bei der Pressekonferenz, er sei seit Samstag im Gespräch mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: Die Stadt sei nach der Zerstörung durch das Unwetter auf finanzielle Hilfe vom Land angewiesen. Eine Aufstellung über die Schäden sei von der Verwaltung noch nicht erstellt worden. Zur Reparatur aller Schäden und des Stadtbildes sei möglicherweiße eine "dreistellige Millionensumme" notwendig, so Paß. ,
Ein ausführlicher Bericht folgt. Vorab weitere Neuigkeiten der Pressekonferenz bei der feuerwehr Essen:Unwetter
- Das Grugabad öffnet am Dienstag, 17. Juni wieder.
- Kindergärten: Seit Montag ist nur noch die Kita Mölleneystraße in Burgaltendorf gesperrt, das Gebäude wurde schwer beschädigt.
- Schulen: Fast alle Schulen haben den Unterricht am Montag wieder aufgenommen. Ausnahmen: Wann die Käthe-Kollwitz-Schule in Rüttenscheid und die Eichendorffschule in Essen-Schönebeck wieder öffnen können, ist nach Auskunft der Stadt nicht vorhersehbar. Die Schulgebäude seien schwer beschädigt worden. Die Räumung der Schulhöfe werde auch an den anderen schulen noch etwa vier Wochen in Anspruch nehmen, sagte Bernd Schmidt-Knop, Betriebsleiter bei Grün & Gruga.
- Grünanlagen: Bei den Aufräumarbeiten der Stadt stehen die Wälder ganz unten auf der Prioritätenliste. Zuvor will Grün und Gruga die Schäden in den Stadtparks und auf Spielplätzen sowie Friedhöfen beseitigen.
- "Der Grugapark wird vielleicht in dieser Woche noch Teilflächen wieder für die Bürger öffnen", so Schmidt-Knop, Dezernet Kromberg sagte: "Wir versuchen auch, den Baldeneysee bis zum Wochenende wieder freizugeben."