Essen. Seit dem verheerenden Orkan am Pfingstmontag ist der Essener Hauptbahnhof vom Zugverkehr abgeschnitten. Weder Regional- noch Fernzüge konnten den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Ruhrgebiets erreichen. Am Wochenende will die Bahn die Achse Duisburg - Essen - Dortmund freigeben.

Gute Nachricht für Bahnreisende: Voraussichtlich im Laufe dieses Wochenendes wird der Essener Hauptbahnhof wieder von Regionalzügen der Deutschen Bahn (DB) angesteuert. Die Hauptverkehrsachse des Reviers zwischen Duisburg und Dortmund via Essen soll freigegeben werden. Allerdings werden die Züge zunächst noch über Gelsenkirchen - Herne und Castrop-Rauxel umgeleitet. Ein Halt in Bochum werde aufgrund der schweren Orkanschäden vorerst nicht möglich sein.

Viele Zugreisende in Essen werden diese Nachricht mit Erleichterung aufnehmen. Seit dem Horror-Orkan am Pfingstmontag ist der Essener Hauptbahnhof, der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Ruhrgebiet, vom Zugverkehr abgeschnitten.

S6 und S9 werden weiterhin nicht fahren

Die schlechte Nachricht: Die wichtigen S-Bahn-Strecken Essen- Ratingen-Düsseldorf (S6) und Essen-Wuppertal-Vohwinkel (S9) bleiben auf absehbare Zeit gesperrt. Der Grund: Auf diesen Strecken sei die Hälfte aller Oberleitungen zerstört worden.

Die am Freitag um 15 Uhr verbreitete aktuelle DB-Verkehrsmeldung besagt, dass auf der Strecke Duisburg-Essen-Bochum-Dortmund weiterhin keine Fernzüge fahren. Wie lange diese Blockade andauert, bleibt ebenfalls ungewiss.

Abschnitt Essen-Bochum am stärksten zerstört

„Das Ausmaß der Zerstörung ist im Abschnitt Essen - Bochum am größten“, sagte ein DB-Sprecher in Düsseldorf der WAZ. Nach Angaben der DB-Zentrale in Berlin müssten „allein auf der NRW-Hauptstrecke Düsseldorf-Essen-Dortmund noch 60 Kilometer Oberleitung erneuert werden“.

Derzeit seien immer noch elf Regiozüge auf unzugänglichen Streckenabschnitten blockiert. Über 200 Güterzeuge seien immer noch abgestellt, da auch Umfahrungsstrecken blockiert sind. In der Rhein-Ruhr-Region habe das verheerende Unwetter 1500 Kilometer des Gleisnetzes durch entwurzelte Bäume und Astwerk in Mitleidenschaft gezogen. Davon seien 900 Kilometer inzwischen geräumt worden. 1000 Bäume wurden von den Gleisen entfernt, 2200 Kilometer Oberleitungen wurden beschädigt. 600 Kilometer Gleisnetz sind weiter unpassierbar.

Aktuelle Informationen über die Verkehrslage unter www.bahn.de/aktuell