Bochum. Tag vier nach dem Sturm. Die Aufräumarbeiten sind auch in Bochum noch immer im vollen Gange. Straßen sind weitestgehend wieder befahrbar. Bei der Deutsche Bahnn und Abellio läuft es noch immer nicht wie auf Schienen. Die Feuerwehr zieht eine vorläufige Bilanz
Bochum. Vier Tage nach dem schweren Unwetter sorgen abgerissene Oberleitungen und hunderte von umgekippten Bäumen für Chaos auf den Bahnschienen in und um die Stadt. An Zugverkehr ist nicht zu denken. Das einzige, was hier momentan fährt wie auf Schienen sind Bagger, die die Gleisbereiche von Geäst und Bäumen freiräumen.
Kilometerweise Oberleitungen sind beschädigt
Die Arbeiten der Deutschen Bahn in den gesperrten Bereichen laufen „auf Hochtouren“, wie die Pressestelle am Freitag mitteilte. „Aufräumtrupps aus eigenen Kräften und beauftragten Fremdfirmen sind mit Kettensägen und Baumschneidegeräten unterwegs. Erst müssen die Schienen freigeräumt werden, dann kommen die Turmtriebfahrzeuge in Einsatz.“ Denn nur mit Hebebühnen gelange man an die beschädigten Oberleitungen und könne diese reparieren.
Allein auf der NRW-Hauptstrecke Düsseldorf–Essen–Dortmund müssen laut Bahn noch 60 Kilometer Oberleitungen erneuert werden. Dennoch mache die Bahn Fortschritte, denn seit Freitagmittag hielten wieder vereinzelt Züge am Hauptbahnhof: Der RE1 fahre wieder etwa im zwei-Stunden-Takt im Streckenabschnitt Dortmund-Bochum. Die Einschränkungen in der Taktung seien darauf zurückzuführen, dass allein 11 Regio-Züge immer noch auf unzulänglichen Streckenabschnitten feststecken würden.
Zugverkehr eingestellt
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Bogestra fährt, Abellio nicht
Bei der Bogestra fährt laut Pressesprecherin Sandra Bruns heute wieder alles. Auch die 302 könne nun wieder alle Haltestellen anfahren. Die Linien RE16, RB40 und RB46 der Abellio Rail NRW fahren nach wie vor nicht in, von oder nach Bochum. Es gibt einen stündlichen Ersatzverkehr mit Bussen auf den Strecken. Die Störungen dauern laut Abellio voraussichtlich noch bis Montag, 16. Juni an.
1926 Feuerwehreinsätze, 573 Helfer und drei Leichtverletzte
Die Stadtwerke vermeldeten am Freitag, dass alle Häuser wieder mit Strom versorgt seien. Hier waren mehr als 300 Störungsmeldungen eingegangen. Die Feuerwehr war seit der Sturmnacht in insgesamt 1926 Gefahreneinsätzen. „Am Freitagmorgen hatten wir noch 429 offene Einsätze, es kommen laufend neue hinzu“, wie ein Sprecher mitteilte. „Wir werden von 573 Helfern des TAW, der technischen Dienste, Polizei, DAK und Freiwilliger Feuerwehr unterstützt.“
Nur drei Leichtverletzte habe es während der gesamten Einsatzdauer gegeben. Eine gute Bilanz. Die Feuerwehr bittet darum, Unwetterschäden zwischen 7 und 19 Uhr unter 0234-92 54 938 zu melden. Bei akuter Gefahr außerhalb der Sprechzeit unter 112.
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