Essen-Kettwig. In den Räumen der Grundschule „Schule an der Ruhr“ in Essen-Kettwig herrscht akuter Schimmelbefall. Die Jungen und Mädchen mussten bereits an einen anderen Standort umziehen. Nun teilte die Stadt mit, dass die Sanierung der Schule unumgänglich ist.
Akuter Schimmelbefall wurde im Januar in einigen Klassen- und Gemeinschaftsräumen der Schule an der Ruhr in Essen-Kettwig festgestellt. Seit Februar sind diese Räume geschlossen und die Grundschüler werden am zweiten Standort unterrichtet - statt am Mintarder Weg in Vor der Brücke anderthalb Kilometer weit entfernt an der Gustavstraße.
Die Stadt hat nun die Eltern zu einer Informationsveranstaltung in die Turnhalle am Mintarder Weg eingeladen, um über die Ergebnisse eines Gutachtens und die weitere Vorgehensweite zu sprechen. Das Fazit: Eine Sanierung ist unumgänglich. Voraussichtlich erst Ende November können die Schüler zurück in ihre alten Klassenräume. Rund 250.000 Euro wird das Gesamtpaket der notwendigen Maßnahmen kosten.
"Keiner erhöhten Gefährdung ausgesetzt"
Wolfgang Wolter-Griegel von der Immobilienwirtschaft: „Bereits im März 2013 wurde im Fensterbereich der oberen Klassenräume Schimmel entdeckt und entfernt.“ Und erst im Januar 2014 habe die Schule erneuten Schimmelbefall gemeldet. Unter anderem wurden Deckenbereiche geöffnet und Abstrichproben entnommen. In vier Klassen und zwei Mehrzweckräumen wurde Schimmel nachgewiesen. Die Untersuchungen durch Mitarbeiter des Unternehmens Wessling, das u.a. auf Laboranalytik spezialisiert ist, ergaben eine „nur leicht erhöhte Belastung an Schimmelpilzen“, wie Dr. Birgitta Höwing mitteilte. Und auch der Toxikologe Prof. Ulrich Ewers gab Entwarnung: „Schimmelpilze sind überall und einem Kontakt kann man nicht ausweichen. Wer allerdings allergisch reagiert, hat natürlich ein erhöhtes Risiko.“ Was man an der Schule an der Ruhr nun unternehme, sei nichts anderes als Vorsorge, quasi eine Hygienemaßnahme.
„Die Kinder und Lehrerinnen waren keiner erhöhten Gefährdung ausgesetzt.“ Das Gutachten, auf das sich die Experten im Rahmen der Veranstaltung bezogen, wird der Schulleitung zur Verfügung gestellt, die es an Eltern weiterleiten kann.
Kein Geld für Container
Erhöhte Feuchtigkeitsbildung war wohl die Ursache allen Übels. Wolfgang Wolter-Griegel: „Das Dachgeschoss ist nicht gedämmt, und auf der Zwischendecke hat sich Kondensat gebildet. Das hat den Putz durchsuppt. Das Wasser lief ja regelrecht die Fenster hinunter.“ Seine Vermutung: „Es gibt hier ein Lüftungsproblem.“ Ob nun Stoß- oder Kipplüften künftig das Mittel der Wahl ist, war den 50 Eltern, die zu dem Infoabend gekommen waren, sicherlich herzlich egal. Allein die Gesundheit ihrer Kinder war Thema - und wie die nächsten Monate überbrückt werden können. Dass die Kinder frühestens Ende November in ihre Klassenräume zurückkehren können, liegt auch daran, dass allein für die Ausschreibung der Maßnahmen 44 Tage angesetzt werden. Ein Vater ist sich sicher, „dass man diesen Vorgang auch beschleunigen kann“.
Um den Kindern den Weg zum Standort Gustavstraße zu ersparen, wurde eine Containerlösung auf dem Gelände Mintarder Weg diskutiert - dafür fehlt der Stadt das Geld.