Essen. Der Stadtrat hat beschlossen, die Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Baujahr 1975) in Schonnebeck für geschätzte 60 Millionen Euro abzureißen und neu errichten zu lassen statt das Gebäude zu sanieren. Erstmals nach Jahrzehnten wird somit in Essen eine weiterführende Schule komplett neu gebaut.

Erstmals nach Jahrzehnten wird eine städtische, weiterführende Schule komplett neu gebaut. Für vermutlich 60 Millionen Euro soll die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck neu errichtet werden. Das beschloss der Rat am Mittwoch mit großer Mehrheit. Lediglich die FDP stimmte dagegen.

Wann die Arbeiten beginnen und wie das neue Schulgebäude aussieht, ist noch offen. Damit ist die Frage beantwortet, ob sich eine Sanierung des Gebäudes lohnt, das 1975 fertig gestellt wurde und heute extrem hohe Energiekosten verursacht. Ein Jahr lang hatte die Bauverwaltung Pläne für eine Sanierung und einen Neubau durchgerechnet. Die Fassade der Schule ist undicht; wenn der Wind entsprechend steht, können manche Klassenräume nicht benutzt werden. Außerdem drohen seit Jahren, Betonplatten von der Fassade herabzufallen. Sie wurden notdürftig gesichert.

Schule froh über Beschluss

„Wir sind sehr froh und dankbar für diesen Beschluss“, sagte der Leiter der Heinemann-Gesamtschule, Uwe Fichter. Die Schule wird von rund 1300 Kindern und Jugendlichen besucht und war – nach der Gesamtschule Bockmühle – die zweite Gesamtschule, die im Stadtgebiet eröffnet wurde. Fichter: „Der Beschluss ist ein Bekenntnis für den Norden als Bildungs-Standort.“

Die Idee der CDU, das weitläufige Gelände als „Bildungscampus“ zu entwickeln mit zusätzlicher Kita, fand keine Mehrheit. Auch die SPD konnte sich nicht durchsetzen mit ihrem Antrag, eine Modellschule zu errichten, die baulich allen Anforderungen der Inklusion gerecht wird. Beschlossen wurde erst mal nur, neu zu bauen.