Sie haben großformatige Stahl-Winkel an die Ecken der Gustav-Heinemann-Gesamtschule geschraubt. Etwas salopp gesagt: Sonst droht sie, auseinanderzufallen.

In Schonnebeck, nicht weit entfernt von Zollverein, könnte ein neuer Schulbau entstehen, es wäre der erste Komplett-Neubau einer weiterführenden Schule der Stadt seit Jahrzehnten.

Noch ist nichts entschieden

Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule stammt von 1981, errichtet wurde das Gebäude, um das es jetzt geht, in den Jahren 1970 bis 1975. Seit mehr als einem Jahr arbeitet man in der Stadtverwaltung an der Frage: Sanieren oder neu bauen? Langsam wird es konkret, und nach allem, was man hört, ist ein Neubau nicht unwahrscheinlich, wenn auch längst nicht entschieden. Rund 60 Millionen Euro müssten dafür veranschlagt werden.

Günstiger wäre es, wenn man nur Decken und Fassaden sanieren würde; ein Teil der Fassade wurde schon erneuert, woanders wurden die Stahl-Winkel provisorisch angebracht, denn die schweren Betonfassadenplatten drohten herabzufallen. Doch jemand, der sich mit der Materie auskennt, sagt: „Mit Dach und Fassade wäre es nicht getan.“ Denn so gut wie alles im Haus müsste langfristig erneuert werden: Elektrik, Rohre, Decken, Böden.

Je nachdem, wie man rechnet, kommt man bei einer Sanierung also auf einen Betrag, der wohl nur unwesentlich niedriger liegt als die 60 Millionen, die für den Neubau nötig wären. Was wird jetzt passieren? „Das stimmen wir verwaltungsintern noch ab“, sagt Ingo Penkwitt, der Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft.

Derzeit laufen harte Verhandlungen hinter verschlossenen Türen; über jeden geplanten Quadratmeter wird gefeilscht, das Rechnungsprüfungsamt will Neubaukosten möglichst gering halten. „So, dass eine sachlich und wirtschaftlich optimale Lösung herauskommt“, sagt Amtsleiter Uwe Gummersbach. Im Fachbereich Schule ist man optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Regine Möllenbeck, die Leiterin der Schulverwaltung.

Klar ist jedenfalls, dass langfristig die Schule ‘runter muss von den hohen Energiekosten, die sie verursacht. Freunde einer Sanierung verweisen auf das Beispiel Leverkusen, dort wurde ein vergleichbarer Bau erfolgreich saniert. Freunde eines Neubaus verweisen auf die optimalen Bedingungen: Rund um „Heinemann“ gibt es viel Platz für einen Neubau. Eine Sanierung im Bestand wäre „qualvoll für mindestens einen ganzen Jahrgang“, sagt jemand, den Neubau könnte man hingegen hochziehen, dann einmal umziehen, dann den Altbau abreißen - und dort Wohnungen bauen, zum Beispiel.

Aber bitte ohne Betonplattenfassaden.