Essen. Erfreulicher Geldsegen aus Berlin: Das Essener Jobcenter bekommt allein für dieses Jahr 2,5 Millionen Euro zusätzlich, um Langzeitarbeitslose fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Außerdem gibt es nochmal 2,1 Millionen Euro für zusätzliches Personal. Aber die wird Essen wohl wieder zurücküberweisen müssen.

Essen bekommt vom Bund zusätzliche Millionen für die Förderung von Langzeitarbeitslosen. Wie aus einem Schreiben der Bundesregierung an den Deutschen Städtetag hervorgeht, erhält Essen allein für dieses Jahr 2,5 Millionen Euro für die so genannte Wiedereingliederung. Das können beispielsweise Weiterbildungsangebote oder Ein-Euro-Jobs sein.

Dazu kommen 2,1 Millionen Euro zusätzliche Verwaltungskosten, die der Bund an Essen überweist. Die Crux daran: Die Stadt könnte somit zwar Dutzende neue Jobs im Jobcenter schaffen und so die Betreuung verbessern – allerdings muss Essen 15 Prozent der Summe aus dem eigenen Etat beisteuern. In der derzeitigen angespannten Haushaltssituation scheint dies schwer vorstellbar. Essen wird wohl diese 2,1 Millionen zurückgeben müssen.

Sprachkurse für Migranten

Das Geld kommt aus einem Topf, um den die Kommunen schon Jahre kämpfen. Immer, wenn die Jobcenter die vom Bund zugewiesenen Mittel in einem Jahr nicht ganz ausschöpften – was üblich ist – mussten sie das nicht verbrauchte Geld an den Bundesfinanzminister zurückgeben, und konnten es nicht ins nächste Jahr mitnehmen.

Sozialdezernent Peter Renzel ist denn auch froh, dass sich dies nun ändert: „Das hilft uns sehr.“ Wie Essen die 2,5 Millionen einsetzen wird, sei noch nicht beschlossen. Unter anderem sollen damit Sprachkurse für Migranten finanziert werden. Allerdings dämpft Renzel zu hohe Erwartungen: Vor vier Jahren noch hatte Essen 82 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung, selbst mit den zusätzlichen 2,5 Millionen sind es dieses Jahr insgesamt 54 Millionen.