Essen. Roland Maria Stangier kam vor 20 Jahren als Professor für Orgel und Orgelimprovisation an die Folkwang-Universität. Seitdem hat sich in Essen viel getan. Die Rieger-Orgel im Dom, die große Kuhn-Orgel in der Philharmonie, die neue Rieger-Orgel in der Folkwang-Uni - eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht.
Orgel-Professor Roland Maria Stangier blickt derzeit mit einigem Stolz auf die Entwicklung der Essener Orgellandschaft, die binnen weniger Jahre mit der Rieger-Orgel im Essener Dom, der großen Kuhn-Orgel in der Philharmonie, der neuen Rieger-Orgel in der Folkwang-Uni und mit der in Kürze ausgewählten neuen Orgel in der Kreuzeskirche eine Vielfalt gewonnen hat, die ihresgleichen sucht.
Stangier ist dabei so etwas wie der „Orgel-Papst“ Essens: Vor 20 Jahren wurde er als Professor für Orgel und Orgelimprovisation an die Folkwang-Universität berufen, heute ist der 57-Jährige auch Titularorganist der Kreuzeskirche und seit zehn Jahren amtierender Kustos der Kuhn-Orgel in der Philharmonie, auf die er ebenfalls besonders stolz ist. Viele Orgeln gehörten zum krönenden Inventar einer Konzerthalle und lägen anschließend im „Dornröschenschlaf“.
"Orgelbegeistertes" Publikum in Essen
In der Philharmonie sei das anders. Neben den Konzerten seien auch die Orgel-Führungen immer gefragt. Überhaupt hat Stangier, der international konzertiert und nach einem Auftritt in Notre Dame bald zum Bach-Festival in Washington aufbricht, in Essen ein durchaus „orgelbegeistertes“ Publikum angetroffen. Orgelmusik müsse eben nicht steif und sakral klingen, sondern könne „sehr vermittelnd und publikumswirksam sein“, findet er. „Und wir haben heute viele gute Leute, die das klug vermitteln.“
Was neben dem guten Klang noch wichtig ist? „Diese Sinnlichkeit muss rüberkommen“, sagt Stangier. Und davon hat Essen jetzt wieder ein bisschen mehr.