Für das Grundstück des ehemaligen Stadtarchivs am Handelshof interessiert sich auch der Essener Projektentwickler Kölbl Kruse. Eine Sprecherin bestätigte der WAZ: „Wir versuchen gerade, dort ein Grundstück zu kaufen.“ Zu den Plänen, was an dieser Stellen entstehen soll, wollte sich die Unternehmenssprecherin nicht äußern.

Nach Informationen der WAZ besteht die Absicht, auf dem Areal ein Hotel mit rund 500 Betten zu bauen. Von einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe ist die Rede. Mit einer solchen Bettenanzahl würde die Herberge eine der größten in Essen sein. Dem Vernehmen nach soll dieses Hotelprojekt auch auf Gäste und Aussteller der Messe Essen zugeschnitten sein. Ob es nach dem Messeentscheid allerdings nun bei diesen Bauabsichten bleibt, ist unklar. Auch das benachbarte Hotel „Essener Hof“ hatte sich für einen kleinen Teil des Grundstücks, 300 Quadratmeter, interessiert und wollte dort einen Anbau für zwölf Doppelzimmer errichten. Nach dem Messe-Bürgerentscheid jedoch strich der Eigentümer, die Stiftung „Herberge zur Heimat“, die Vier-Millionen-Investition wieder. Auch andere Hoteliers erwägen Investitionsstopps.

Auf dem 3500 Quadratmeter großen Gelände in guter City-Lage stand die ehemalige Zweigstelle des Stadtarchivs. Die Schrottimmobilie wurde im November 2013 abgerissen. Die Stadt sucht seither einen Käufer.

Kölbl Kruse hatte zuletzt mit einem anderen Projekt in Citynähe für Aufsehen gesorgt. Auf der Fläche des ehemaligen AEG-Hauses an der Kruppstraße errichtet das Unternehmen die neue Konzernzentrale für die Bahn-Logistiktochter DB Schenker.