Essen. . Um die alten Lärmschutzwände an der A40 abreißen zu können, muss Straßen NRW ab Mittwochabend (2. April) die Auffahrt Richtung Bochum in Frillendorf sperren. Die Umleitungen führen drei Monate lang durch Frillendorf und Kray zur A40-Auffahrt Kray. Dort wächst die Staugefahr.

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Bei vielen Pendlern, die über das Dreieck Essen-Ost zur Arbeit fahren müssen, liegen die Nerven blank, seit der Landesbetrieb Straßen NRW Anfang März die rechte Spur Richtung Bochum für die Sanierung der Lärmschutzwände gesperrt hat.

Seither bremsen, wie berichtet, morgens und abends kilometerlange Staus im Übergang von der Autobahn 52 auf die A40 den Verkehr aus. Nun wird die Problemzone dort um das innerstädtische Straßennetz in Frillendorf und Kray erweitert: Straßen NRW muss ab Mittwochabend, 20 Uhr, die bislang lediglich verkürzte A40-Auffahrt Frillendorf-Süd in Richtung Bochum sperren.

Mindestens bis Juli bleibt die Auffahrt dicht. Drum wird sich der Verkehr wohl vor allem auf den Umleitungen knubbeln, die Straßen NRW in Abstimmung mit der Stadt ausgeschildert hat. An der Anschlussstelle Kray scheinen größere Verkehrsbehinderungen vorprogrammiert.

Schließlich wird diese drei Monate lang die einzige A40-Auffahrt Richtung Bochum zwischen Essen-Ost und Gelsenkirchen sein. Südlich der Autobahn soll der Verkehr ab Donnerstag über „Am Zehnthof“ und Krayer Straße zur Auffahrt Kray rollen. Aus dem Stadtnorden anfahrende Verkehrsteilnehmer sollen Richtung Bochum nördlich der A40 über die Hubertstraße zur Anschlussstelle Kray ausweichen (siehe Grafik oben).

Tüv und Stadt streiten

Etwa 120.000 Fahrzeuge donnern täglich über die A40 in Frillendorf und Kray. Der Bund investiert acht Millionen Euro in den Lärmschutz an der Strecke.

Weiterhin gebremst wird der Bau der neuen Anschlussstelle Frillendorf-Nord (also Richtung Düsseldorf, nördlich der A40). Diese will Straßen NRW etwas weiter westlich der jetzigen bauen. Das Problem: Die geplante Straße zum neuen Anschluss führt über Gelände des Tüv Nord. Im Streit über den Verkauf des 15 000 qm großen Grundstücks vermittelt seit 2014 sogar NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. Denn erst wenn die alte AS Frillendorf-Nord (Höhe Frillendorfer Straße) geschlossen wird, kann der Lärmschutz dort an der Strecke erneuert und der Übergang von der A40 auf die A52 – ein Nadelöhr, das seit Jahren Stau verursacht – auf zwei Spuren ausgebaut werden.

„Wir haben diesen Schritt so lange wie möglich hinausgezögert“, erklärt Ahmed Karroum, der die Regionalniederlassung Ruhr des Landesbetriebes leitet. Die Sperrung und die Umleitungen seien „alternativlos“. Seit dem 10. März haben die Bagger rechts der Fahrbahn ordentlich zu knabbern. Etwa 300 Meter der alten Lärmschutzmauer am Streckenrand müssen sie östlich der Auffahrt in Frillendorf niedermachen. Der alte Steilwall ist 3,50 Meter hoch, mit Betonwannen verankert und reicht bis in die Auffahrt. Für die neuen Lärmschutzwände (7,50 Meter) müssen die Bauarbeiten nach dem Abriss sogar Bohrpfähle in die Erde treiben.

Neue AS Frillendorf-Süd soll im Herbst fertig sein

500 Meter Luftlinie östlich ihrer Baustelle werden indes bereits die Verzögerungs- und die Beschleunigungsspur der neuen Anschlussstelle Frillendorf-Süd an die Schönscheidtstraße angeschlossen. Im Herbst soll diese für den Verkehr freigegeben, der alte Anschluss Frillendorf-Süd endgültig geschlossen werden. Bereits seit 2012 lässt Straßen NRW den neuen Anschluss errichten. Ahmed Karroum: „Zurzeit wird der Kanal unter der neu entstehenden Kreuzung von Schönscheidtstraße mit der Ab- und Auffahrt tiefergelegt.“

Bevor es aber soweit ist, muss Straßen NRW zwischen Essen-Ost und der Fußgängerbrücke über die A40 in Kray Flüsterasphalt auftragen. Das soll an einem Wochenende in den Sommerferien erledigt werden, weil dafür der komplette Abschnitt gesperrt werden muss.

Danach zieht die Baustelle in den Westen der alten Anschlussstelle Frillendorf-Süd: Dort baut der Bund ebenfalls neue Lärmschutzwände. Essen-Ost bleibt 2014 für Autofahrer ein Nadelöhr – und eine Geduldsprobe.