Essen. . Streit in der Drogenszene: Ein 26-Jähriger aus Essen-Kray wollte von seinem Opfer Geld eintreiben, malträtierte den Mann mit einem Elektroschocker und trieb ihn in die Ruhr. Das Landgericht Essen verurteilte den Täter zu vier Jahren Haft und ordnete die Unterbringung in einer Entzugsklinik an.
Anzeige erstatten geht nicht, wenn es um Drogenschulden geht. Ein 26-jähriger Krayer griff zu drastischen Maßnahmen, um seinen Geld-Forderungen Nachdruck zu verleihen: Er lockte seinen früheren Kumpel an die Ruhr, verpasste ihm unter anderem Schläge mit einem Elektroschocker und trieb damit den panischen 36-Jährigen in die Ruhr.
Das geschah im Juni vergangenen Jahres am Steeler Ufer in der Nähe des Schwimmbades. Damals gab das Opfer in den Vernehmungen bei der Polizei an, dass es um Schulden aus Drogengeschäften in Höhe von 1300 Euro gegangen sei.
Die XVII. Strafkammer des Landgerichtes verurteilte den 26-Jährigen jetzt wegen versuchter schwerer räuberischen Erpressung und wegen Drogenhandels zu vier Jahren Haftstrafe. Außerdem ordnete die Kammer seine Unterbringung in einer Entzugsklinik an.
Richterin: Opfer hätte ertrinken können
Die Vorsitzende Richterin Gabriele Jürgensen wies ganz besonders auf die Gefahr des Einsatzes eines Elektroschockers hin. Der 36-Jährige hätte eine unerkannte Herzschwäche haben können, so Gabriele Jürgensen. Außerdem hätte er nach den Schocks ertrinken können. Zwei Bekannte, die der Angeklagte zur Verstärkung bestellt hatte, sollen außerdem geprügelt haben.
Mildernd für den 26-Jährigen wertete die Kammer allerdings sein Geständnis. „Von Reue getragen“, meinte das Gericht. Außerdem habe er sich beim Opfer entschuldigt. In der Klinik soll seine Drogen- und Alkoholsucht behandelt werden.