Essen. . Ein ebenso brutales wie kniffliges Gewaltverbrechen im Essener Drogenmilieu beschäftigte die Fahnder seit Juni. Nun konnten die Ermittler drei Männer festnehmen und dabei Drogen und Waffen sicherstellen. Die Täter hatten einen 35-Jährigen auch mit einem Elektroschocker gequält.

Das Essener Rauschgiftkommissariat hat ein vertracktes Gewaltverbrechen im Drogenmilieu gelöst. Am Anfang der Ermittlungen stand eine mysteriöse Anzeige vom 20. Juni: Ein 35 Jahre alter Mann berichtete, er sei von drei Unbekannten geschlagen, mit einem Elektroschocker malträtiert und in die Ruhr geworfen worden.

Zu den Tätern aber machte das Opfer erst fünf Tage später Angaben gegenüber den Ermittlern – und belastete auch seinen Bruder. Dieser haben ihn aus seiner Wohnung im innerstädtischen Männerwohnheim in einen Hinterhalt gelockt. Drei Männer hätten ihn dann zur Ruhr gebracht, gequält und in den Fluss geworfen. Wie sich herausstellte, war die Entführung ein Racheakt: Das Opfer schuldete dem Trio 1300 Euro aus Drogengeschäften.

Polizei findet Schreckschusspistole und Armbrust

Am 12. September durchsuchten die Drogenfahnder daher drei Wohnungen zweier Verdächtiger: In der Wohnung seiner Freundin konnten sie den 25-jährigen Haupttäter festnehmen. Neben griffbereiten Waffen, darunter eine Schreckschusspistole, diverse Messer und eine Armbrust, stellten die Beamten etwa ein Kilogramm Amphetamine und 100 Gramm Marihuana in der Wohnung des 25-Jährigen sicher.

Nun konnten die Ermittler auch die bislang unbekannten Mittäter aufspüren: zwei Essener, 27 und 46 Jahre alt.

Der 27-Jährige hatte das Portemonnaie und den Ausweis des Opfers geraubt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung entdeckten die Einsatzkräfte darüber hinaus circa 40 Gramm Amphetamin und eine geringe Menge Haschisch. Den 25 Jahre alten Haupttäter schickte der Richter in Untersuchungshaft. (red)