Essen. Essen entwickelt sich gegen den Landestrend. Während in Nordrhein-Westfalen die Privatinsolvenz-Verfahren sinken, steigen in Essen die Zahlen seit Jahren. Auch die Schuldnerhilfe spürt diesen Trend und hat im vergangenen Jahr personell reagiert, um die langen Wartelisten abzubauen.
In Essen haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Verbraucher wegen Überschuldung ein Insolvenzverfahren beantragt als im vergangenen Jahr. Nach Angaben des statistischen Landesamtes waren es 1117 Fälle und damit 6,5 Prozent mehr als 2012.
Die Schuldnerhilfe Essen sieht die Entwicklung mit Sorge: „Das ist das fünfte Mal in Folge, dass die Zahlen in Essen stärker steigen als im Landesdurchschnitt“, so der Leiter der Schuldnerhilfe, Wolfgang Huber. Seit drei Jahren sinken die Fälle in NRW sogar, während sie in Essen steigen.
Über die Gründe rätselt Huber: „Die hohe Arbeitslosigkeit kann nicht die einzige Erklärung sein“, so Huber. Allein die Schuldnerhilfe begleitete im vergangenen Jahr 290 Verfahren und damit 27 Prozent mehr. Die Schuldnerhilfe setzte mehr Personal ein. Wartelisten von einem Jahr gibt es jedoch immer noch.