Essen. Der Verein Schuldnerhilfe Essen (VSE) ist alarmiert. Während in anderen Städten die Zahl der Privatinsolvenzen sinkt, steigt sie in Essen weiter und das teils dramatisch. Die Zunahme spiegelt sich in der Arbeit des Vereins wider. Darum geht die Schuldnerhilfe auch künftig von steigenden Zahlen aus.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in Essen ist in diesem Jahr weiter deutlich gestiegen. Der Verein Schuldnerhilfe Essen (VSE) spricht von einer „dramatischen Entwicklung“. War die Zunahme im ersten Halbjahr noch moderat, schnellten die Zahlen im dritten Quartal deutlich in die Höhe.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gab es in der Stadt von Juli bis Ende September 289 Verbraucherinsolvenzen, das bedeutete ein Plus von über 19 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Essen entwickelte sich damit auch entgegen dem Landestrend. In ganz NRW sanken die Zahlen um sieben Prozent.
Die deutliche Zunahme spiegelt sich auch in der Arbeit des Vereins Schuldnerhilfe wider: 287 Insolvenzverfahren haben die Fachkräfte des Vereins bis Mitte Dezember schon für Essener Bürger eingeleitet. Dies ist ein Viertel mehr als im gesamten Jahr 2012, teilte der Leiter Wolfgang Huber mit.
Steigende Zahlen in Mülheim und Essen
Auch in Zukunft geht Huber von weiter steigenden Zahlen aus: „Solange es bei den Hartz-IV-Zahlen und der Jugendarbeitslosigkeit keine wirkliche Entspannung in Essen gibt, rechnen wir nicht mit einem Rückgang der Insolvenzzahlen“.
Die Entwicklung in den Ruhrgebietsstädten stellt sich jedoch recht unterschiedlich dar: Während Dortmund, Duisburg und Bochum deutliche Rückgänge verzeichnen, legen Mülheim und Essen zu.