Essen. . Pläne für Handelszentrum und Wohnbebauung auf der ehemaligen Real-Fläche finden bei Ortspolitikern geteiltes Echo. Investoren werden noch gesucht.
Wo heute der alte Real-Markt verrottet, wird in den kommenden Jahren das neue Eingangstor nach Altendorf in die Höhe wachsen. Das ist wörtlich gemeint: Teil des neuen Viertels mit bis zu 500 Wohnungen sind drei Mietshäuser am Krupp-Park, die mit sieben Etagen und geschätzten 20 Metern Höhe nur knapp unter der Definition von Hochhäusern rangieren. Das gefällt nicht jedem.
„Drei solche Blöcke sind eine sehr schlechte Lösung als Abschluss des Krupp-Parks. Wenn man von dort aus nach Altendorf schaut, werden die wie eine Wand wirken.“ Bernd Schlieper, der für das Essener Bürgerbündnis (EBB) in der Bezirksvertretung (BV) III sitzt, hätte sich eine andere Lösung für den – von vielen Hoffnungen begleiteten – Ausbau des Krupp-Gürtels an der Grenze Westviertel/Altendorf gewünscht.
Neue Straßenbahnhaltestelle
Doch die Ausführungen von Planungsamtsmitarbeiter Steffen Lenze sehen anders aus: Da beruhigte es die Kritiker Schlieper und Wolfgang Freye (Ratsherr der Linken) wenig, dass die Monoblöcke hintereinander gestaffelt mit ihrer Front zur Altendorfer Straße hin ausgerichtet sein sollen und vom Park aus „nur“ mit ihren schmaleren Seiten zu sehen sind.
Der Einspruch nutzt wenig: Stimmt der Planungsausschuss im März zu, ist der Bebauungsplan ab April im Deutschlandhaus zu sehen. Schon im Oktober kann der finale Beschluss folgen. „Wir denken, dass dann mit dem Abbruch des Real-Gebäudes durch Eigentümer Thyssen-Krupp zu rechnen sein wird“, erläutert Lenze.
Wann gebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Thyssen-Krupp sucht gerade nach Interessenten für einen Einkaufs- und Dienstleistungsbereich am Gehweg der Altendorfer Straße. Außerdem steht ab Herbst der Bau der Dickmannstraße an, die auf das Gelände führt. Der Neubau einer barrierefreien Straßenbahnhaltestelle „Kronenberg“ samt Umgestaltung dieses Abschnitts der Altendorfer Straße – für alles sind rund eineinhalb Jahren projektiert, die viel Bewegung ins Umfeld bringen. „Das wird noch zu koordinieren sein“, so Stadtplaner Lenze.
Wohnviertel mit mehrgeschossigen Mietshäusern
Zu koordinieren ist weit mehr: Auf den restlichen zwei Dritteln des Areals bis zum Helenenfriedhof im Norden wird ein Wohnviertel mit mehrgeschossigen Mietshäusern entstehen – wohl nur mit etwa der halben Höhe der verkappten Hochhäuser. Auch dafür ist man auf Investorensuche.
Das neue Wohngebiet mit den drei 20-Meter-Bauten stößt nicht allen Politikern auf. „Eine Aufwertung für den Stadtteil“, kommentiert in der BV III die Grüne Silva Buttke. Ihrer Parteikollegin Doris Eisenmenger war der Blick von innen wichtiger als der von außen: „Im oberen Bereich hat man sicher einen tollen Ausblick.“