Essen. Das Essener Unternehmen Mr. Wash beurteilt die erste Überprüfung durch den Landesdatenschutzbeauftragten vielleicht zu positiv. Erst in drei bis vier Wochen ist mit einem sauberen Ergebnis rechnen. Mr. Wash räumt allerdings Probleme bei der Absicherung seines Kamerasystems ein.

Das klang schon fast wie eine Erfolgsmeldung: Das Essener Unternehmen Mr. Wash Autoservice AG sieht sich nach einer ersten Untersuchung durch den Landesbeauftragten für Datenschutz fast schon reingewaschen. Drei Beamte der Behörde hatten am Donnerstag zwei Filialen in Düsseldorf und Essen mehrere Stunden lang überprüft und dabei „keine Hinweise gefunden, dass Mr. Wash verdeckte Kameras einsetzt oder seine Mitarbeiter in den Pausenräumen überwacht“, meldete anschließend der Waschstraßen-Betreiber. Genau dies hatte das Magazin „Stern“ berichtet, und damit den Einsatz ausgelöst.

Laut Mr. Wash fand in der Firmenzentrale an der Westendstraße „ein ausführliches Gespräch mit der Geschäftsleitung über die Vorwürfe statt“. Dabei habe sich auch der Vorwurf entkräften lassen, die Kameras in den Ölwechselgruben würden für eine verdeckte Überwachung der Mitarbeiter eingesetzt: „Die Kameras können weiter betrieben werden. Sie sind nicht zur Bespitzelung der Beschäftigten installiert, sondern als besonderer Service für die Kunden.“

Probleme bei Absicherung des Kamerasystems

Mr. Wash räumt allerdings Probleme bei der Absicherung seines Kamerasystems ein, dies werde jetzt verbessert: „Offenbar war es möglich, über das Internet einzudringen.“ Das mehrwöchige Überprüfungsverfahren der Behörde werde von der Geschäftsleitung „begrüßt und nach Kräften unterstützt“. Ein externer Gutachter werde sämtliche Filialen und jede Kamera auf datenschutzrechtliche Mängel überprüfen: „Wir sind davon überzeugt, dass diese flächendeckende Überprüfung keine wesentlichen Beanstandungen ergeben wird. Sollten Mängel auftauchen, werden sie sofort beseitigt. Es gibt bei uns keine „heimlichen Blicke“ mit Kameras.“

Der Sprecher des Landesbeauftragten für Datenschutz, Nils Schröder, bestätigte gegenüber der NRZ die Angaben von Mr. Wash zur Überprüfung der beiden Filialen und den Kameras in den Öl-Gruben: „Davon abgesehen, kann ich die Euphorie definitiv nicht teilen.“ Der Verdacht, dass Mr. Wash gegen Datenschutzgesetze verstoßen und in die Persönlichkeitsrechte von Mitarbeitern eingegriffen habe, sei nicht ausgeräumt. Den Hinweisen, dass es Probleme gebe, werde weiter nachgegangen. Ebenso warte die Behörde die Beantwortung des Fragebogens ab, „wenn alle Ergebnisse vorliegen und wir unser Prüfung abgeschlossen haben, werden wir Stellung beziehen“, erklärte Schröder.

Erst in drei bis vier Wochen könne Mr. Wash mit einem sauberen Ergebnis rechnen.