Essen. . Die Stadt Essen kann den seit August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab einem Jahr nicht erfüllen. Insgesamt 193 Kinder aus Essen warten seit dem Stichtag im Dezember auf eine Zusage für die Betreuung. An mehreren geplanten Standorten kam es zu Verzögerungen oder Projekte mussten ganz abgesagt werden.
Trotz aller millionenschweren Investitionen in den Ausbau der Essener Kindergarten-Landschaft: Das zusehends wachsende Betreuungsangebot hält mit der tatsächlichen Nachfrage von Nachwuchs und Eltern einfach nicht mit. 193 Rechtsansprüche auf einen Platz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr konnten zum Stichtag 9. Dezember nicht erfüllt werden, heißt es in einem Papier, mit dem sich am morgigen Dienstag der städtische Jugendhilfeausschuss befasst.
Darin finden sich zwei durchaus ehrgeizige Ziele: Eine Versorgungsquote von 40 Prozent für unter dreijährige Kinder bis zum Kita-Jahr 2015/2016 und eine von 100 Prozent für die älteren Besucher der Einrichtungen zu erreichen. Allein im Laufe des kommenden Kita-Jahres plant die Stadt 29 neue Gruppen mit 477 Plätzen. In der Kindertagespflege sollen in diesem Zeitraum weitere 120 Plätze entstehen.
Verzögerungen und Absagen bei geplanten Kita-Standorten
Zwischen 2011 bis 2015 wurden und werden stadtweit 172 neue Gruppen geschaffen. Das sind rund 2560 zusätzliche Plätze. 85 Millionen Euro fließen insgesamt in den Ausbau. Davon investiert die Stadt rund 29 Millionen Euro.
Dennoch hapert’s an manchen Ecken: Die eigentlich fürs laufende Kita-Jahr eingeplanten Standorte an der Kastanienallee in der Innenstadt, am Eickelkamp in Steele und der Ausbau der Einrichtung an der Grimbergstraße in Leithe werden voraussichtlich erst im kommenden Jahr an den Start gehen können. Oftmals dauerten die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern länger als vorauszusehen war – oder ein Verkauf kam gar nicht zustande. „Die Standorte Rottstraße in der City und Grillostraße im Nordviertel können in absehbarer Zeit gar nicht realisiert werden“, heißt es bei der Stadt, die den Blick bereits nach vorne richtet.
Drei neue Betreuungsangebote für 2015/16 geplant
Im Kita-Jahr 2015/16 entstehen nach den aktuellen Plänen neue Betreuungsangebote an der Zweigstraße in Borbeck, an einem noch zu auszuwählenden Standort in Werden und an der Schwermannstraße in Kupferdreh. Die dortige katholische Kindertagesstätte St. Josef soll erweitert werden.