Essen. . Unterstützung, Orientierung und Sicherheit geben: Dafür stehen nun 18 Kräfte bei der Evag bereit, wenn Fahrgäste Hilfe im öffentlichen Nahverkehr wünschen. Im vergangenen Jahr wurde der Service etwa 30 Mal in der Woche genutzt.

Einen älteren Fahrgast von der Wohnungstür zur Bushaltestelle bringen, dem unerfahrenen Kunden beim Ticketkauf zur Seite stehen oder dem Rollstuhlfahrer in die Straßenbahn helfen: Den Begleitservice übernehmen Mitarbeiter der Essener Verkehrs AG (Evag). Und weil die einen wachsenden Bedarf festgestellt hat, wird dieses Angebot nun erweitert: Ab Anfang Februar sind 18 Frauen und Männer als Begleiter für Bus- und Bahnfahrer im Einsatz.

Den Service gibt es in Essen bereits seit November 2005. Allerdings gab es Ende des vergangenen Jahres nur noch drei Mitarbeiter, die diese Aufgabe übernahmen. 2013 begleiteten sie Fahrgäste 1537 Mal, also rund 30 Mal pro Woche. Die bisherige Erfahrung zeige, dass der Service überwiegend von Senioren genutzt werde, erklärt Pressesprecherin Jennifer Röder. „Grundsätzlich steht er aber allen Altersgruppen frei“, ergänzt sie.

Orientierung und Sicherheit

„Mit dem Begleitservice möchte die Evag älteren Fahrgästen ein Plus an Service und Sicherheit bieten“, sagt Peter Scharping, Sachgebietsleiter im Kundenmanagement. „Insbesondere in einer Großstadt wie Essen im Ballungsraum Ruhrgebiet mit seinen vielen Bus- und Bahnlinien, U-Bahnhöfen und komplexen Tarifgebieten scheuen manche Senioren die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr“, sagt er. Die Mitarbeiter des Begleitservices sollen diesen Menschen zur Seite stehen und ihnen Orientierung, Sicherheit und dadurch die Teilnahme am öffentlichen Leben bieten.

Begleitservice-Bestellung

Fahrgäste müssen den Begleitservice der Evag mindestens einen Tag vorher telefonisch oder per Fax bei der Servicezentrale bestellen.

Bestellzeit ist an Werktagen zwischen 8 und 14 Uhr. Servicezentrale: 826-4930 oder per Fax: 0201/826-2142

Auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft bietet den Service inzwischen seit 2009 an, die Mülheimer Verkehrsgesellschaft seit 2010. Nimmt man alle Zahlen der vergangenen Jahre zusammen, ist der Service insgesamt rund 40 000 Mal in Bereich der Via, dem Verkehrsunternehmen im Revier, genutzt worden.

Die 18 neuen Kräfte sind Teilnehmer eines Förderprogramms des Jobcenters. Sie waren zuvor langzeitarbeitslos und erhielten bereits im Vorjahr ihre Arbeitsverträge, die auf zwei Jahre befristet sind. Sie sind bereits seit einigen Monaten im Servicebereich tätig, übernahmen bislang unter anderem Bereiche wie den Kundenservice, waren für die Fahrgäste auch am Bahnsteig im Einsatz.

Zwei Monate lang qualifiziert

Für diesen Dienst wurden sie zuvor zwei Monate lang qualifiziert. Zu dieser Fortbildung gehörten etwa ein Kommunikations- und Deeskalationstraining. Ab kommenden Monat nun sind sie ausschließlich für den Begleitservice verantwortlich.

Für Bus- und Bahnfahrer ist das Angebot kostenlos. Es gilt von montags bis freitags in der Zeit von 7.30 bis 19 Uhr. Kunden müssen die Begleitkraft allerdings einen Tag vorher bestellen (Kontakt siehe Infobox). Der Mitarbeiter kommt dann, um den Fahrgast zu Hause abzuholen oder bei der anschließenden Busfahrt zu begleiten und etwa beim Umsteigen zu helfen. Notwendig dafür ist ein gültiger Fahrschein.