Essen. Der Unmut einiger Bürger in Essen wächst, weil die Abfuhr des Verpackungsmülls nicht funktioniert, klagen sie. 2014 übernahm Remondis die Aufgabe und hinkt mancherorts hinterher – wie schon einige Vorgänger, die das Geschäft mit dem Müll machten.
Der Ärger um die Abfuhr der Gelben Tonne reißt nicht ab. Jetzt klagen Anwohner aus Rellinghausen, Frintrop und Bredeney, dass ihre Tonnen nicht geleert worden seien. Zuvor blieben die Behälter unter anderem in Fischlaken und Burgaltendorf stehen. Die Entsorgung des Verpackungsmülls und die damit verbundenen Schwierigkeiten scheinen in Essen zur endlosen Geschichte zu werden. Mehrere Wechsel der Entsorger und immer wieder Probleme mit der Abfuhr zählen dazu.
Seit dem 1. Januar 2014 ist das Lünener Unternehmen Remondis für die rund 80.000 Gelben Tonnen im Stadtgebiet verantwortlich. Kurz nachdem es diese Aufgabe übernommen hatte, versicherte ein Sprecher: „Es soll keine Reibungsverluste geben.“ Die wären nichts Neues, denn als Alba (das Berliner Unternehmen leerte die Tonne seit 2007) das Geschäft mit dem Verpackungsmüll erst Mitte des vergangenen Jahres an die Firma Schönmackers verkaufte, hagelte es bereits Kritik. Es ging auch um unerträglichen Gestank als Folge von nicht abgeholtem Müll im Sommer. Wer das melden wollte, erreichte unter der Hotline oft niemanden. Statt der „spürbaren Verbesserung der Lage“, die Schönmackers damals ankündigte, folgte mit Remondis nun das nächste Unternehmen in der Entsorger-Kette.
Situation soll sich zum Ende der Woche normalisieren
Die Abfuhr am vergangenen Freitag hat Remondis nach eigener Aussage auf acht Fahrzeuge aufgestockt: „Zu den grundsätzlich eingesetzten sechs Fahrzeugen wurde ein Fahrzeug für die Reklamationsabarbeitung sowie ein Zusatzfahrzeug zum Nachfahren von Restgefäßen aus Teilen der Tour vom Mittwoch eingesetzt.“
Remondis erklärte auf WAZ-Nachfrage zur Situation, dass in Bredeney an der Straße Weidenbruch die Tonnen nun geleert worden seinen. „Die entsprechende Beschwerde, dass es an diesem Standort zu einer Verzögerung kommt, erreichte uns erst am Montag, 20. Januar. Wir haben dann die Nachabfuhr umgehend am nächsten Morgen durchgeführt“, so Pressesprecher Michael J. Schneider. Die Straße Reuenberg werde am Dienstag (28. Januar) das nächste Mal angefahren. Tonnen an den Straßen in Rellinghausen (Schellenberger Wald) seien wiederum teilweise einen Tag verspätet abgefahren.
Insgesamt gehe das Unternehmen von einer „geregelten Leichtverpackung-Abfuhr im Stadtgebiet Essen mit Ende dieser Woche aus“. Bisherige Verzögerungen erklärt Schneider mit personellen Engpässen: „Aufgrund eines relativ hohen Krankenstands haben wir temporär mit Ersatzpersonal arbeiten müssen, wodurch es an der einen oder anderen Abfuhrstelle zu Verzögerungen gekommen ist.“ Ähnlich argumentierte im Vorjahr auch ein Prokurist des Vorgängers Schönmackers, der von „personellen Lücken“ sprach. Statt einer dauerhaften Verbesserung folgte Remondis.