Essen. Der Aufsichtsrat der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) hat den Auflösungsvertrag mit dem früheren Geschäftsführer Klaus Kunze am Mittwoch mit knapper Mehrheit gebilligt. Georg Jungen leitet ab sofort gemeinsam mit Andreas Hillebrand die EBE.

Der 18-köpfige Aufsichtsrat der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) hat den Auflösungsertrag mit dem früheren Geschäftsführer Klaus Kunze am Mittwoch mit knapper Mehrheit gebilligt. Die sieben Arbeitnehmervertreter, die zwei von der SPD-Ratsfraktion entsandten Kontrolleure und Oberbürgermeister Reinhard Paß sahen kein Problem darin, dass Kunze seine Bezüge und den Dienstwagen bis Ende 2013 weiter erhält bzw. nutzt, obwohl er selbst bereits Ende September die Brocken hingeworfen hatte.

Die fünf Vertreter des Minderheitseigentümer Remondis, die zwei Christdemokraten und der Vertreter der Grünen im Aufsichtsrat hätten sich hingegen eine unverzügliche Beendigung der Zahlungen vorstellen können. Warum dies nicht geschah, habe sich nach Angaben von Sitzungsteilnehmern aus den Erklärungen des OB nicht erschlossen.

Andreas Hillebrand leitet EBE-Geschäfte kommissarisch bis Ende März

Klarheit herrscht hingegen in einem anderen Punkt: Andreas Hillebrand, Chef der städtischen Grundstücksgesellschaft GVE, wird nur bis zum 31. März kommissarisch die EBE-Geschäfte führen und habe kein Interesse, die Nachfolge von Kunze zu übernehmen - was einige in Essen mutmaßten. Nach reiflicher Überlegung habe er dies, so Teilnehmer, dem OB als Aufsichtsratsvorsitzenden erklärt. Paß kündigte nun eine Findungskommission an, die sich mit Hilfe von Personalberatern auf die Suche nach einem neuen EBE-Chef begeben soll.

Gefunden wurde schon mal der zweite Geschäftsführer, der auf Betreiben von Minderheitseigentümer Remondis zum Unternehmen stößt: Georg Jungen leitet ab sofort gemeinsam mit Hillebrand die EBE. Der 52-jährige gelernte Bergbauingenieur war bereits für mehrere Entsorgungsunternehmen tätig und zuletzt Geschäftsführer der Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG.