Essen. . Der Journalist und promovierte Historiker Boris Spernol gibt mit seiner Kollegin Hildegard Mathies das „Neue Ruhr-Wort“ heraus. Diese unabhängige katholische Wochenzeitung soll die Lücke füllen, die die im Dezember vom Bistum eingestellte Kirchenzeitung „Ruhrwort“ hinterlassen hat.

Für Dr. Boris Spernol und seine Kollegin Hildegard Mathies ist es eine Herzensangelegenheit. Mit „Neues Ruhr-Wort“ geben sie von diesem Monat an ihre eigene unabhängige katholische Wochenzeitung im Bistum Essen heraus, unterstützt von einem Team freier Journalisten und Blattmacher.

Sie wollten nicht hinnehmen, dass das Bistum Essen im neuen Jahr tatsächlich das einzige ohne eine eigene Kirchenzeitung sein würde. Denn mit der Ausgabe vom 20. Dezember hat das RuhrWort, die seit mehr als 54 Jahren vom Bistum herausgegebene Kirchenzeitung, ihr Erscheinen eingestellt.

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck als Herausgeber hatte bereits 2012 beschlossen, die Zeitung aufzugeben. Einen „fast dramatischen Rückgang“ der Abo-Zahl hatte Chefredakteur Ulrich Engelberg als Grund für die Aufgabe genannt.

Januar-Ausgabe als Leseprobe

Doch das schreckt Boris Spernol nicht ab: „Denn wir wissen um den großen Bedarf an glaubwürdigen und werteorientierten Informationen, die für das eigene Leben als Christ im Bistum Essen und in der heutigen Welt relevant sind.“ Viele langjährige Abonnenten und Leser hätten die Einstellung der Zeitung sehr bedauert, und eine ganze Reihe von ihnen konnten bereits als Abonnenten für die Neuerscheinung gewonnen werden. Sie soll ab Februar die Lücke schließen, die die alte katholische Wochenzeitung hinterlassen hat.

Gerade eben ist die Januar-Ausgabe als kostenlose Leseprobe erschienen. Im Februar geht es richtig los mit durchschnittlich 32 Seiten jeden Samstag, mit vielen Informationen, Reportagen, Interviews und Berichten aus der Region, den Gemeinden, Verbänden, Institutionen, Kirche, Gesellschaft und Politik.

Auf Papier und im Internet

Die Januar-Ausgabe enthält eine Reportage über die Arbeit eines Jugendzentrums in Burma, wo Jungen ausgebildet werden, die sonst keine Chance auf Bildung hätten. Aus einem Flüchtlingslager in Malawi, dem Schwerpunktland der diesjährigen Sternsingeraktion, wird berichtet und über den Kampf einer Duisburger Kirchengemeinde gegen ihre bereits beschlossene Schließung. Außerdem veröffentlicht das „Neue Ruhr-Wort“ ein Interview mit dem Jesuitenpater Klaus Mertes zum Thema Macht.

Mit der Januar-Ausgabe wollen die beiden Gründer und Journalisten Hildegard Mathies (44) und Dr. Boris Spernol (41) ihren Lesern Lust auf Mehr machen. Die Ausgabe ist in einer Auflage von 45.000 Exemplaren erschienen, liegt an ausgewählten Standorten aus oder kann als pdf-Datei im Internet heruntergeladen werden.

Ab Februar braucht die Zeitung, die ihren Redaktionssitz in Gelsenkirchen hat, Abonnenten und Käufer.