Essen. Die Polizei fuhr vorweg, die Feuerwehr hinterher: Mit Blaulicht eskortierten der Streifenwagen und das Löschfahrzeug am Dienstag einen Müllwagen 15 Kilometer durch Essen. Der Hausmüll im Lkw qualmte. Die Einsatzkräfte entschieden, die Ladung direkt zur Müllverbrennungsanlage zu bringen.

Als Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) am Dienstag um kurz nach 13 Uhr die Feuerwehr Essen alarmierten, hatte deren Leute zwei Möglichkeiten, den Schwelbrand in einem Müllwagen zu bekämpfen: „Den Müll auf die Straße kippen und löschen oder zur Müllverbrennungsanlage bringen“, erklärte Feuerwehrsprecher Mike Filzen.

Seine Kollegen entschieden sich, die Abfuhr von Freisenbruch etwa 15 Kilometer durch die Stadt bis zum MHKW in Karnap zu eskortieren. Ein Streifenweg fuhr vorweg, ein Löschfahrzeug sicherte am Ende des Zuges den brenzligen Transport. Mit Erfolg.

Ladung muss auskühlen

Bis zum Ziel an der Stadtgrenze zu Bottrop musste die Feuerwehr nicht eingreifen. „Den Müll haben die Kollegen dann aber nicht in die Grube gekippt, sondern in einen gesicherten, abgetrennten Bereich“, erklärt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp. „Damit der gesammelte Müll in der Grube nicht angesteckt wird, bevor er in die Verbrennung kommt.“ Die Ladung soll bis Mittwoch auskühlen.

Vermutlich ist sie in Brand geraten, als der Hausmüll im Container mit hohem Druck zusammengepresst wurde. Dabei entsteht Wärme. „Wenn dann ein Funke fliegt, etwa weil Metallteile aufeinander schlagen“, so Hellenkamp, „kann das ein Feuer entfachen.“ Ein solcher Brand im Müllwagen habe allerdings Seltenheitswert. Bei dem am Dienstagnachmittag wurde allem Anschein nach nicht mal der Müllwagen beschädigt. (pw)