Essen. Jahrelang hat der Seniorenbeirat eine öffentliche Toilette am Fernreise-Busbahnhof gefordert. Nun scheint die klamme Stadt einen Sponsor für die Anlage gefunden zu haben: Die Fernbus-Linien, die neuerdings vermehrt in Essen Station machen, wollen einen Ticketshop aufstellen – und sind bereit, auch Toiletten einzubauen.

Jahrelang hat der Seniorenbeirat eine öffentliche Toilette am Fernreise-Busbahnhof gefordert – nun soll sie endlich kommen. „Die Anlage könnte schon im kommenden Frühjahr realisiert werden“, kündigte der Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, Dieter Schmitz, am Mittwoch in der Sitzung des Seniorenbeirats an. Nachdem ein Sponsor abgesprungen war, habe sich nun unverhofft eine neue Möglichkeit aufgetan: Die vielen Fernbuslinien, die den Essener Busbahnhof neuerdings ansteuern, möchten dort gern ein Fahrkartenhäuschen errichten. „Wir schlugen vor, hier auch eine WC-Anlage unterzubringen“, so Schmitz. Und die Buslinien-Betreiber signalisierten ihre Bereitschaft dazu.

Die Kombination aus Ticketverkauf und Toilette, garantiere eine soziale Kontrolle und beuge Vandalismus vor. Kein unwichtiger Aspekt: Wegen einer Notausfahrt für die A 40 , auf deren Erhalt der Landesbetrieb Straßen.NRW besteht, könnte der flache Zweckbau nur ganz am Rand der Busstation entstehen. Eine „Lage mit unwirtlicher Aufenthaltsqualität“, wie Schmitz einräumt. Doch der Fahrkartenverkauf werde mit Sicherheit für eine Belebung sorgen – und damit das Sicherheitsgefühl erhöhen.

Entgelt von 30 bis 50 Cent sind geplant

Schmitz schweben Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr und ein Entgelt von 30 bis 50 Cent vor. Derlei Details müssen aber noch geklärt werden. Schließlich ist das Thema erst am 12. Dezember im zuständigen Fachausschuss. Dass der Seniorenbeirat bereits am Mittwoch informiert wurde, darf als Geste verstanden werden: Immerhin hat das Gremium mit großer Beharrlichkeit für das Anliegen gekämpft. Und so empfehlen die Mitglieder dem Ausschuss dringend, die Umsetzung der Anlage voranzutreiben. Wenn möglich, so ihr Wunsch, solle der Zweckbau barrierefrei sein und auch eine Behinderten-Toilette eingebaut werden.