Essen. .

Ein Flug für über 10 000 Euro – in Zeiten wie diesen kommt das nicht gut an. Die Kritik, die Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers wegen Erster-Klasse-Flüge auf sich zog, muss in Essen aber offenbar niemand befürchten.

„Oberbürgermeister Reinhard Paß fliegt bei seinen Dienstreisen grundsätzlich Economy in der Touristenklasse“, sagt Stadtsprecherin Nicole Mause. So halte er es auch bei Reisen in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratschef der Messe, die dem Düsseldorfer Kollegen zum Verhängnis wurden. Bei Kurzstreckenflügen ins europäische Ausland kann man erwarten, dass der OB einer armen Stadt in der dritten Kategorie Platz nimmt.

Verzicht auf komfortablere Business-Class

Aber Paß verzichte auch bei anstrengenden, langen Fernreisen wie derzeit nach China darauf, die etwas komfortablere Business-Class zu nutzen. „Rechtlich möglich wäre das wohl“, sagt Mause, „aber er macht davon keinen Gebrauch“. Paß’ demonstrative Bescheidenheit ist bekannt, auch bei der Wahl seines Dienstwagens wurde das deutlich. Der OB fährt Skoda statt eine der deutschen Premiummarken. Wie sieht es bei städtischen Gesellschaften aus? „Wir orientieren uns an den Gepflogenheiten bei der Stadt“, sagt die Sprecherin der Wirtschaftsförderung. Geschäftsführer Dietmar Düdden fliegt die Langstrecke wie der OB – in der „Holzklasse“

Etwas komfortabler, aber auch nicht luxuriös, geht es bei der Messe Essen zu: Bei Flügen innerhalb Europas nimmt Geschäftsführer Egon Galinnis neben den Touristen Platz, bei Fernreisen gönnt er sich die mittlere Kategorie, um nicht völlig erschöpft anzukommen. Schließlich reise er nicht zum Vergnügen.