Die Entscheidung, über den Jahreswechsel nun doch ein Schimmbad offen zu halten, ist bürgerfreundlich und daher richtig.
Das ist doch mal eine gute Nachricht: Die Stadtverwaltung ließ sich von dem Unfug abbringen, ausgerechnet dann alle Bäder zu schließen, wenn die Bürger Zeit haben, schwimmen zu gehen. OB Reinhard Paß, derzeit im Kreuzfeuer, ergriff die günstige Gelegenheit, um Bürgernähe zu demonstrieren. An dieser Stelle ist Paß schon vielfach kritisiert worden, jetzt kann man endlich mal wieder sagen: Gut gemacht, Herr Oberbürgermeister!
Mit solchem Dienst am Bürger sollte es weitergehen. Dabei ist klar: Die Stadt schließt die Bäder natürlich nicht, um die Leute zu ärgern, sondern weil gespart werden muss. Wenn Behörden agieren, geht es aber eben leider viel zu oft schematisch zu: alle Bäder zu, Strich drunter – das kann jeder. Die Kunst ist, zwar zu sparen, aber dennoch das Menschenmögliche zu tun, um soviel Service wie möglich zu erhalten. Es geht Manches, wenn man wirklich will, nur müssen dann eben auch mal unkonventionelle Wege gegangen werden. Die vorbildliche Bereitschaft des Espo, sich im Sinne der Bürger zu engagieren, wirkte im Rathaus sicher aufrüttelnd.
Und in aller Bescheidenheit: Die WAZ hat schon vor einem Jahr angeprangert, dass Essen hier am Bürger vorbei verwaltet. Damals war unser Appell vergeblich, diesmal hat’s geklappt. Das freut uns.