Das Kulturbüro hat eine positive Zwischenbilanz seiner Bemühungen gezogen, die Nord-City zum „Kreativquartier City Nord Essen“ zu entwickeln. Die Stadt hat für diesen Zweck Gelder von Land und EU eingeworben, weitere Mittel sollen fließen. Die Mitglieder des Kulturausschusses zeigten sich gestern angemessen beeindruckt.

Uwe Schramm, Geschäftsführer des Kunsthauses, führte die Kulturpolitiker zunächst durch das Atelierhaus Schützenbahn 19/21, das für das Kulturbüro im Zentrum des Entwicklungsprozesses steht. Es wurde im November 2011 gegründet und bildet ein Netzwerk mit dem Kulturbüro, dem Kunsthaus, der Essener Wirtschaftsförderung (EWG), Essen Marketing und dem Kreativwirtschaftszentrum „ecce“. In neun Ateliers sind dort Künstler und Ateliergemeinschaften eingezogen; den ersten öffentlichkeitswirksamen Auftritt hatten sie im September 2012 beim „Art Walk“, den sie gemeinsam mit kreativen Akteuren aus dem Quartier wie GOP, Forum Kunst und Architektur oder dem Unperfekthaus gestalteten. „Das ist der Start für eine neue Form der Kunstförderung“, sagt Kulturdezernent Andreas Bomheuer. Im Atelierhaus wird Künstlern nicht nur bezahlbarer Kunst-Raum angeboten, sondern auch Beratung für die Existenzgründung.

Etliche Kreative hatten schon vor Gründung des Atelierhauses die nördliche Innenstadt für sich entdeckt. Das sei ein großer Startvorteil im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten, die sich ebenfalls um die Entwicklung von Kreativquartieren bemühen, sagt Schramm: „Wir sind zum Teil viel weiter als andere Städte.“

Der weitere Plan: Das Kreativquartier soll weiter verdichtet, weitere Künstler, Designer, Veranstalter angelockt werden. Das wiederum soll die Attraktivität der Nord-City steigern, auch in Verbindung mit der Entwicklung des Universitätsviertels und des Gebietes um die Kreuzeskirche. Das Quartier soll sich mit anderen Städten im Ruhrgebiet vernetzen und hat sich bereits in ein europäisches Netzwerk eingeklinkt: Im Austauschprogramm „Urbact“ ist Essen mit Städten wie Birmingham, Bologna oder Sevilla verbunden. 34 000 Euro flossen aus diesem europäischen Strukturförderprogramm, das Land gab fast 100 000 Euro für Atelierhaus und den weiteren Netzwerk-Aufbau-