Essen. . Die Gruga sieht sich inzwischen gut vernetzt und will das ausbauen. Sparzwang und Bürokratie setzen jedoch Grenzen. So fehlt etwa Geld, um einen Online-Service, wo Bürger zum Beispiel einen Grillplatz buchen können, einzurichten. Zudem heißt es: Warten auf die Messe.
Der Grugapark befindet sich im Umbruch. Weniger öffentliche Mittel verlangen mehr Sponsoring und die Einbindung von Initiativen und Vereinen. Denn das grüne Herz der Stadt will weiterhin ein attraktiver Park für alle Bürger sein. Über Perspektiven, Vermarktung durch neue Medien und neue Projekte im Grugapark sprach Vera Eckardt mit Grün & Gruga Pressesprecher Eckhard Spengler.
Beim Internetauftritt des Grugaparks fehlt immer noch ein Online-Portal. Woran liegt das?
Eckhard Spengler: Leider kann ein Online-Service, wo Bürger zum Beispiel einen Grillplatz buchen können, nicht finanziert werden. Das liegt an der Haushaltssperre. Wir versuchen natürlich, die Homepage so aktuell wie möglich zu gestalten, können aber nur mit den Mitteln arbeiten, die uns zur Verfügung stehen.
Der Grugapark soll offen für alle Altersklassen sein. Wie werden Jugendliche angesprochen?
Spengler: Wir nutzen ja bereits das soziale Medium Facebook, wo wir inzwischen 6300 Fans haben. Derzeit denken wir über einen Blog und einen Auftritt bei google+ nach. Beides muss von der Stadt geprüft und genehmigt werden. Mit den neuen Medien erreichen wir besonders junge Leute, die den Park für sich entdecken und erobern. Sie nutzen ihn allerdings anders als Ältere. Wenn Sie an einem Sommerabend durch den Park gehen, dann sehen Sie viele junge Leute, die auf den Liegewiesen entspannen.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Parks?
Wie beurteilen Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Entwicklung des Grugaparks in letzter Zeit? Schreiben Sie uns per Mail unter redaktion.essen@waz.de oder an: WAZ Essen, Sachsenstraße 36, 45128 Essen.
Der Stiftungsverein hat ein neues Projekt: Bürger können Blumensäulen sponsern, die im ganzen Park verteilt werden. Noch in Planung ist ein Engagement im Rosengarten. Nähere Infos: 88 67 120 oder www.grugapark-stiftung.de
Im Internet haben wir für für Sie Fotos aus zehn Jahrzehnten Gruga in einer Bildergalerien gesammelt. Diese finden Sie online auf waz.de/essen.
Es gab ja auch Überlegungen, einen Wlan-Hotspot auf der Kranichwiese einzurichten.
Spengler: Leider ist das aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Laut Gesetz haftet der Anbieter für die Inhalte, die runtergeladen werden.
Der Grugapark soll sich auch am Haupteingang mehr zur Stadt hin öffnen, hieß es vor einem Jahr. Davon war bei der 3. Parkkonferenz aber keine Rede mehr. Warum?
Spengler: Das Thema müssen wir zurückstellen, solange nicht klar ist, wie sich die Messe entwickelt. Denn eine Planung ist nur gemeinsam möglich.
Welche neuen Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen?
Spengler: Alle. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Park weiterentwickelt - trotz Haushaltssperre und Einsparungen stehen wir besser da, als ich erwartet habe. So haben wir gerade den 2. Bauabschnitt des barrierefreien Rundweges eröffnet. 2014 werden wir den Servicebereich am Orangerie-Eingang verbessern. Dank der Stiftung nehmen wir weitere Projekte in Angriff. Aber ich freue mich auch auf „alte Bekannte“: So wird ab dem 7. Februar wieder der ganze Park leuchten.
Stiftungsverein hat noch wenig Mitglieder
Elf Monate ist es her, dass sich der Stiftungsverein Grugapark gegründet hat. Und bereits jetzt sei er eine Erfolgsgeschichte, sagt Janina Flocke, Mitglied im Vorstand und Sprecherin der Stiftung: „Wir sind als Geldeintreiber angetreten und haben direkt mit dem RWE einen Großspender für die LED-Beleuchtung gewinnen können.“ Auf viel Resonanz ist auch das Projekt Bank-Spende gestoßen. 25 Holzbänke wurden bereits aufgestellt, „und immer noch bekommen wir Nachfragen“. Die Bereitschaft der Bürger, ihrem Park etwas zurückzugeben, sei enorm. Weniger gefragt ist eine Mitgliedschaft im Stiftungsverein. Gerade mal 30 Privatleute sind eingetreten. „Viele wollen keine dauerhafte Verpflichtung eingehen. Das trifft alle Vereine und Stiftungen“, sagt Flocke. Sie hofft auf den Erfolg eines offensiveren Marketings. Wer Interesse hat: Kontakt gibt’s unter 88 67 120 oder www.grugapark-stiftung.de
Neben Unterstützern für die kleinen Projekte sucht die Stiftung Sponsoren für Großvorhaben wie den Bauernhof oder den Mehrgenerationenspielplatz. Die Bedeutung der Stiftung wachse noch. Flocke: „Durch die Haushaltssperre sind wir jetzt für die komplette Finanzierung zuständig.“´