Essen. . Michael Brand, Mitarbeiter beim Deutschen Roten Kreuz in Essen, fliegt auf die Philippinen. Er will den Menschen helfen, die unter den Folgen von Taifun Hayian leiden. Seine Aufgabe: Ein Basislager aufbauen, damit Ärzte überhaupt arbeiten können. Die Helfer müssen mit dem Schlimmsten rechnen

Als hauptamtlicher Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes muss man damit rechnen, für Monate in Krisengebiete geschickt zu werden. So ging es jetzt dem Essener Michael Brand, der vor einigen Tagen von der Berliner DRK-Zentrale einen Anruf erhielt. Kurze Zeit später stand fest: Brand fliegt diese Woche als Mitglied einer Gruppe von DRK-Helfern und mit technischer Ausrüstung zum Einsatz auf die Philippinen.

Er soll den Menschen helfen, die dort unter den Folgen zu leiden haben, den einer der schwersten Stürme aller Zeiten anrichtete. 4460 Menschen verloren ihr Leben, Millionen das Dach über dem Kopf, ganze Landstriche sind verwüstet.

Die Helfer müssen mit dem Schlimmsten rechnen. „Angst habe ich aber eigentlich nicht“, sagt Brand mit ruhiger Stimme. Eine frühere Tätigkeit beim Rettungsdienst habe ihm geholfen, auch mit dem Anblick von Toten und Schwerstverletzten irgendwie fertig zu werden.

Auch auf Haiti half Michael Brand im Jahr 2010

Angefangen hat Brand einst als Zivildienstleistender in einer Katastrophenschutzeinheit, über den Rettungsdienst kam er dann zum Roten Kreuz. „Da ich jeher an Technik interessiert war, habe ich in die technische Abteilung hereingeschaut und dort viele Fortbildungen durchlaufen“, so der gelernte Elektriker.

2010 sandte ihn das DRK nach Haiti zu den Hilfsarbeiten nach dem schweren Erdbeben im Januar jenes Jahres. Auf den Philippinen wird Brand das Basislager des Internationalen Roten Kreuzes aufbauen und betreuen. „Mein Schwerpunkt liegt auf der Koordination der technischen Hilfe, die die angemessenen Bedingungen für medizinische Hilfe schaffen soll.“ Erst wenn das Lager stehe, entsende das Rote Kreuz Ärzte.

Ob er Weihnachten mit der Familie verbringt, ist unklar

Für seinen Einsatz hat sich Brand gründlich vorbereitet: Impfungen gegen Hepatitis, Malaria, die Cholera hat er hinter sich. Die Reisekoffer werden schon gepackt, auch der Reisepass und der internationale Führerschein dürfen nicht fehlen. „Viele meiner Angehörigen wollen eigentlich, dass ich zu Hause bleibe. Vielleicht bin ich zu Weihnachten oder Neujahr noch nicht wieder heimgekehrt.“

Über seine Sicherheit müssten sich seine Familie und Freunde indes keine Sorgen machen, bekundet er: „Das Rote Kreuz schickt seine Leute nicht in Gebiete, die nicht sicher sind“. Michael Brand hofft „so gut es geht, helfen zu können“. Und wer als Bürger ebenfalls einen Beitrag für die philippinischen Menschen leisten will, solle lieber Geld als Materialien spenden.

Sachspenden seien zwar gut gemeint, es sei für das DRK aber zu umständlich, sie an vielen verschiedenen Orten einzeln entgegenzunehmen und weiterzuleiten. „Das DRK hat eigene Lager mit den nötigen Hilfsgütern, die mit finanzieller Unterstützung fortlaufend erweitert werden können.“